Sonntag, 13. Juli 2008

Der große Knall

Vor kurzer Zeit jährte sich ein Ereignis, das bis heute die Welt beschäftigt, zum 100. Mal.

Anfang Juli 1908 gab es in Europa ein Phänomen, wie es die Welt noch nicht erlebt hatte.
Bewohner von London konnten um Mitternacht im Freien ohne zusätzliche Beleuchtung bequem Zeitung lesen.
Die Nächte waren fast taghell. Viele Menschen alarmierten die Polizei weil sie glaubten, ein Großbrand sei ausgebrochen.
Das Phänomen war in ganz Europa und einigen Teilen Asiens drei Nächte lang zu bestaunen.

Den hellen Nächten ging am 30. Juni eine große Erschütterung voraus die auf der ganzen Welt von Seismographen aufgezeichnet wurde. Das Epizentrum lag 60° 53′ 9″ Nord, 101° 53′ 40″ Ost in einem Gebiet, das unter dem Namen Tunguska bekannt wurde.
Die Explosion hatte so viel feinen Staub und Gase in die oberste Atmosphärenschicht geblasen, dass die Wolke das Sonnenlicht auf die Erde reflektierte wodurch es zu den hellen Nächten kam.

Noch heute gibt das Tunguska- Ereignis der Wissenschaft viele Rätsel auf.
Die gängigste Theorie ist die, dass ein Komet oder Meteorit in die Erdatmosphäre eingedrungen und aufgrund der Reibungshitze in 14 bis 6 km Höhe explodiert sein muss.
Die Explosion hatte dann die Sprengkraft von 1000 Hiroshima-Bomben, was sich auf ein Waldgebiet von der Größe des Saarlandes verheerend auswirkte.
Das Erschreckende an der Himmelskörper-Theorie ist aber vor allem, wie knapp die ganze Sache ausging. Wäre der Meteorit nämlich einige Stunden später eingeschlagen, hätte sich die Erde inzwischen weiter gedreht, sodass der Einschlagspunkt genau St. Petersburg getroffen hätte. Eine Stunde später wäre Helsinki von der Landkarte verschwunden, eine weitere Stunde danach wäre Oslo betroffen gewesen.

Die Tatsache, dass man aber bis heute keine einzige Spur weder von einem Einschlagskrater noch von sonstigen meteoritischen Spuren gefunden hat, gibt bis heute Rätsel auf. Selbst gut ausgerüstete Forscherteams konnten bis heute, auch mit den modernsten Geräten keinerlei Beweise für die Himmelskörper- Theorie finden.
Dies gibt, neben den berichteten seltsamen Ereignissen wie rotierenden Kompassnadeln und Massenpsychosen, vielen so genannten Experten und Verschwörungstheoretikern Anlass, sich in vielen verschiedenen Erklärungsmodellen zu verklausulieren.
Hier einige der Unterhaltsamsten:

Da das Zerstörungsmuster von Tunguska genau dem von Hiroshima entspricht, glauben viele, dass bereits um die Jahrhundertwende ein Team von deutschen und russischen Wissenschaftlern in Sibirien an einer Atombombe gebastelt hatte. Als während eines Versuches bei Wanawara nicht nur die Explosion größer war als erwartet, sondern auch das gesamte Forscherteam dabei draufging verloren Kaiser Wilhelm II. und sein Cousin Zar Nikolaus II. an dem Projekt das Interesse.

Eine weitere Theorie besagt, dass die Explosion durch ein Raumschiff der Dropa ausgelöst wurde. Es geht die Legende, dass im Bergland im Nordwesten von China einige Höhlen gefunden wurden, die den Eindruck erweckten, als ob sie mit großer Hitze in den Fels gebrannt worden wären. In diesen Höhlen entdeckte man einige Grabstätten in denen ca. 130cm große Wesen bestattet waren. Diese Wesen hatten schriftliche Zeugnisse davon hinterlassen, dass sie die Nachkommen einer außerirdischen Rasse, der Dropa, sind die vor 12 000 Jahren auf der Erde Schiffbruch erlitten hatten. Die Tunguska-Explosion geht auf eine Rettungsaktion der Dropa zurück die die Schiffbrüchigen nach 12 000 Jahren zurückholen wollten. Leider sind die Dropa nicht nur etwas langsam mit ihren Rettungsaktionen, sondern anscheinend auch unfähig für die Landung auf der Erde geeignete Raumschiffe zu bauen. Den irdischen Dropa bleibt nun nichts anderes übrig als weitere 12 000 Jahre auf ihre Rettung zu warten.

Mit außerirdischen Aktivitäten hat auch folgende Erklärung zu tun:
Am 27. August 1883 explodierte der Vulkan Krakatau in Niederländisch-Indien (heute: Indonesien). Außerirdische aus dem Sternbild Schwan deuteten dies als den, recht stümperhaften Versuch einer unterentwickelten Gesellschaft mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Freudig suchten sie nach einer Antwortmöglichkeit die der Sache auch gerecht werden würde.
Und sie fanden sie: Die Extraterrestrischen schickten einen starken Laserstrahl zur Erde, der zufällig in Sibirien traf.
Die Menschheit hat diese Botschaft leider bis heute nicht verstanden. Im Sternbild Schwan warten jetzt bestimmt einige Außerirdische gerade sehnsüchtig auf unserer Nachricht.


Eine völlig natürliche Erklärung bietet jedoch die Theorie der Mückenexplosion.
Im Sommer tauen die obersten Schichten des Permafrostbodens in der sibirischen Steppe auf. Das ganze Gebiet um Tunguska verwandelt sich dann in eine riesige Sumpflandschaft. 1908 hat sich in den Sümpfen der Tunguska-Region ein Mückenschwarm von noch nie dagewesener Größe zusammengetan und sich durch die Zusammenballung so erhitzt, dass er explodierte. Deshalb gab es ja auch keine Spuren von Rückständen, denn wer kommt schon darauf, dass die Insekten, die da am Boden liegen Schuld an dem Schlamassel waren.


Wer jetzt auch auf den Geschmack gekommen ist, neue Theorien auszubrüten, der sollte sich vorher noch einen Energydrink zuführen um die Denkleistung zu erhöhen. Am besten dafür geeignet scheint ein Energydrink namens "Tunguska Blast" zu sein der damit wirbt, dass er Extrakte von Kräutern aus der Tunguska-Region enthält.
Entsprechend der Kraft der Explosion von 1908 reißt das Getränk allerdings auch ziemlich große Löcher ins Portmonee: Eine Flasche davon kostet mehr als 50 US$.
Na denn Prost!


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