Dienstag, 29. Juli 2008

Milch

Die Milchstraße liegt in der Rub Al-Khali-Wüste in Saudi Arabien. Jedenfalls sagen das die Einheimischen. Die saudische Milchstraße hat allerdings nichts mit Astronomie zu tun sondern vielmehr mit Kühen.
Seit nunmehr 20 Jahren gibt es dort mit der Al-Safi Dairy Farm die größte Ansammlung von deutsche Milchkühen an einem Ort. Die "Milchstraße" ist dabei der Zufahrtsweg über den täglich 550 000 Liter Frischmilch in Kühltransportern die Molkerei verlassen.

Mit ihren 32 000 Milchkühen hat sich die Anlage einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde gesichert.
Damit die norddeutschen schwarzbunten Kühe (genauer gesagt die Rasse "Holstein Friesian) die Hitze der arabischen Halbinsel überhaupt ertragen können, müssen sie die ganze Zeit mit einem feinen Sprühnebel aus Wasser überzogen werden. Die sogenannten "Cattle Cooler" (in etwa: "Viehkühler"), im Grunde genommen Klimaanlagen für Kühe sorgen dafür, dass in den Ställen die Temperatur von 50 Grad auf 26 Grad gesenkt wird.

Das ist der Grund, warum für die Herstellung von einem Liter Milch 2500 Liter Wasser benötigt wird. Im Hinblick auf die Trockenheit des Wüstenstaates Saudi-Arabien erscheint das schier unglaublich.
Für solch einen enormen Wasserbedarf wurden Tiefbrunnen angelegt die bis in zwei Kilometer Tiefe reichen. Für den Wasserdurst der Kühe reicht das allerdings immer noch nicht aus. Zusätzlich müssen Milliarden Liter Meerwasser entsalzt werden.
Dank diesem enormen technischen Aufwand können pro Kuh bis zu 70 Liter Milch gemolken werden. Täglich.

Drei mal am Tag müssen die Kühe gemolken werden. Dies geschieht, dank US-amerikanischer Technik vollkommmen automatisch. Auch die Fütterung ist computergesteuert sodass man nur noch wenige Angestellte benötigt um die Anlage zu überwachen. Auf einen Arbeiter kommen 350 Kühe.
Damit die Kühe überhaupt den kühleren Unterstand zum Melken verlassen, werden die Klimaanlagen abgeschaltet. Auf anderem Wege wäre das Vieh auch gar nicht zu bewegen aus dem Schatten in die brennende Wüstensonne zu treten.

Obwohl eher die Milch von Kamelen zu den traditionellen Getränken der Wüste gehört, findet die Kuhmilch auf dem gesamten arabischen Markt reißenden Absatz. Mehr als 75 verschiedene Produkte stellt die Molkerei inzwischen her. Dazu gehören auch Joghurts und Fitnessgetränke die den veränderten Lebensgewohnheiten der einstigen Beduinen Rechnung tragen.
Durch das Alkoholverbot des Islam ist Milch überhaupt in muslimischen Ländern sehr beliebt.


Die Farm in der Wüste ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Sie versorgt inzwischen nicht nur ganz Saudi-Arabien mit Milchprdukten, sondern ist auch zu einem Exportunternehmen geworden. Al-Safi ist so erfolgreich, dass die Farm international expandieren will und dafür sogar eine Partnerschaft mit dem französischen Lebensmittelkonzern Danone eingegangen ist.
Eine Produktionssteigerung wird dafür vonnöten sein.

In Deutschland dagegen tun sich die Milchbauern mit Überproduktionen schwer. Da es keine Beschränkungen der Produktion gibt, kommt es zu einer Inflation der Preise. Unter den niedrigen Milchpreisen müssen vor allem die kleineren Höfe leiden. In Norddeutschland wo es vor allem große Höfe gibt, kann diese Inflation durch höhere Produktionsmengen aufgefangen werden. In Süddeutschland dagegen können aufgrund der gebirgigen Landschaft nur kleinere Flächen bewirtschaftet werden. Der Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) hat in den vergangenen Monaten wiederholt zum Boykott der Molkereien und Einzelhandelsverbände aufgerufen um die Milchpreise zu erhöhen. Millionen Liter Milch mussten aufgrund des Streiks weggeschüttet werden.
Heute findet in Berlin eine vom BDM organisierte Konferenz statt zu der die 16 Landwirtschaftsminister der Länder und Vertreter der Einzelhandels- und Molkereiverbände eingeladen sind.
Ob die Konferenz eine Lösung bringen wird ist eher fraglich.

Vielleicht werden deutsche Milchbauern zukünftig ihre Kühe in die Wüste schicken um an der Erfolgsgeschichte der Saudis teilzuhaben...

Montag, 28. Juli 2008

Dreißig

Dies ist der dreißigste Blogeintrag. Dieses Webtagebuch feiert heute sozusagen Jubiläum.
Das soll auch das Thema des Blogeintrags sein. Nicht unbedingt das "Jubiläum", sondern vielmehr die Zahl dreißig.
Doch was gibt es über diese Zahl großartig zu berichten, schließlich sind so einige Zahlen, wie zum Beispiel 23, 5 oder Googolplex auf dem ersten Blick interessanter.
Ein Blick in die Enzyklopädie macht uns schlauer. "Dreißig ist eine natürliche Zahl zwischen Neunundzwanzig und Einunddreißig." Aha.

Dreißig ist jedoch auch eine sogenannte sphenische Zahl, eine Zahl also, die aus dem Produkt von drei Primzahlen gebildet werden kann. Für Dreißig ergibt sich also die Rechnung: 2*3*5.
Was dieses Wissen dem Blogleser nützt bleibt wohl ein Geheimnis aber zum Beispiel in der Schule kann der/die ein oder andere jetzt damit den Mathelehrer beeindrucken.

Historisch gibt dagegen einiges wissenswertes zum Thema Dreißig.
Die "Herrschaft der Dreißig" ist so ein Ereignis. Als das antike Athen im peloponnesischen Krieg vor Sparta kapitulieren musste rissen Dreißig Männer die Herrschaft an sich. Obwohl sie nur acht Monate regierten ließen sie während dieser Zeit über 1500 politische Gegner ermorden. schließlich beendete eine spartanische Besatzungsmacht 403 v.Chr. das Gemetzel.

Ebenso zu nennen ist natürlich der dreißigjährige Krieg der von 1618 bis 1648 in Europa wütete.
Zu dieser Zeit gab es viele Konfliktfelder die letztendlich zum Krieg führten. Auf der einen Seite kämpften Protestanten gegen Katholiken und auf der andere Seite Habsburger gegen Franzosen.
Der dreißigjährige Krieg erzeugte viel Leid. Als schließlich am 24.Oktober 1648 der Westfälische Friede geschlossen wurde waren ganze Landstriche durch Hunger, Pest und Kampfhandlungen entvölkert. In Europa gab es fast keinen mehr der nicht direkt oder indiekt vom Krieg betroffen war. In Süddeutschland fielen zum Beispiel etwa zwei Drittel der Bevölkerung dem Konflikt zum Opfer. Man schätzt heute die Opferzahlen auf 15-20% der Gesamtbevölkerung.

Die Zahl Dreißig hat anscheinend viel mit Tod und Leid zu tun denn auch im Erbrecht ist der "Dreißigste" ein Begriff. Im Erbfall müssen nämlich die Erben Angestellte des Gestorbenen noch einen Monat weiterbeschäftigen.

Den wohl bekanntesten Tod dürfte wohl um dreißig nach Christus einen Religionsgründer ereilt haben. Jesus von Nazareth starb in diesem Jahr am Kreuz.

Bei solchen Daten zur Zahl dreißig, ist das Jubiläum des Blogs wohl doch nicht so erfreulich wie gedacht. Schnell weiter zum nächsten Eintrag.

Sonntag, 20. Juli 2008

Alternative Energien V

In Zeiten von Klimaerwärmung und Polschmelze werden regenerative Energien immer wichtiger.
In der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke wird dennoch deutlich, dass bisher nur wenige alternative Verfahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sind.
Bei der Frage welche Öko-Energieträger bekannt sind, beschränken sich die Antworten meist auf Biomasse, Windkraft und Solarstrom aus Solarzellen. Biomasse liefert zwar konstante Energie, der Bedarf an Biomasse für die Kraftwerke wird aber oft aus Nahrungspflanzen gedeckt, was aktuell zu einer weltweiten Nahrungskrise geführt hat. Windkraft und Solarstrom sind zwar kostengünstig und sehr umweltverträglich, jedoch liefern sie nicht konstant Strom, da Wind und Sonne nicht immer 24 Stunden zur Verfügung stehen.

Sollte Deutschland also wieder in die Atomkraft einsteigen, die Laufzeiten verlängern und vielleicht sogar neue Atomkraftwerke bauen? Es stimmt, Atomkraftwerke stoßen kein klimaschädliches CO2 aus, mit Tschernobyl und dem Problem des Atommülls im Hinterkopf scheint das für Deutschland keine echte Alternative zu sein, außerdem sind bei jetzigem Verbrauch (und es werden immer mehr Atomkraftwerke gebaut) die weltweiten Uranreserven in 90 Jahren verbraucht.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Dieser Post stellt einige davon vor:

Biomasse

Der Begriff Biomasse ist in letzter Zeit durch die Presse gegangen. Die massive Nutzung von Nahrungspflanzen zur Herstellung von Biosprit oder Energie hat zu einer enormen Preissteigerung geführt, sodass sich in ärmeren Ländern viele Menschen ihr Essen nicht mehr leisten konnten. Auch Spekulanten an der Chicagoer Rohstoffbörse sind schnell auf den fahrenden Zug der Preissteigerung aufgesprungen und haben den Trend dadurch noch mehr verschärft. Ihren Millionengewinnen steht der Hunger von Millionen Menschen gegenüber.

Dennoch könnte die Landwirtschaft zur Biospritherstellung und zur Produktion von Nahrung, trotz gestiegener Nachfrage an Nahrungsmitteln, koexistieren ohne dass es zu Engpässen kommt. Das Problem ist nämlich nicht der Mangel an Landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, sondern der steigende Ölpreis. Dieser Ölpreis macht es möglich, dass Unternehmen, die Agrosprit herstellen den Bauern für ihre Ernte mehr zahlen können, als die Großhändler der Nahrungsmittelindustrie. Bauern bauen deshalb immer öfters Energiepflanzen wie zum Beispiel Raps an weil sie damit mehr Geld verdienen. Die besonders fruchtbaren Felder gehen dadurch für die Nahrungsmittelproduktion verloren.
Diese fruchtbaren Anbauflächen dürfen der Nahrungsmittelindustrie nicht mehr verlorengehen. Stattdessen sollte man besonders auf weniger fruchtbarem Boden genügsame Energiepflanzen anbauen.
Biomasse umfasst ja außerdem nicht nur Nahrungspflanzen, sondern das gesamte organische Material unseres Ökosystems. Es ist nicht unbedingt notwendig den guten Weizen als Sprit in unseren Motoren zu verbrennen.

Es gibt noch andere Möglichkeiten.

Eine wird bereits von vielen Bauern in der ganzen Welt betrieben: Die Herstellung von Biogas aus organischem Material. Unter organischem Material verteht man hierbei Gülle die oft mit Maishäckselmasse o.Ä. angereichert wird. In einem großen Tank wird das Gemisch unter Luftabschluss zum Gären gebracht bei der Vergärung entsteht dann, quasi als Nebenprodukt, ein brennbares Gasgemisch mit dem z.B. Motoren betrieben werden können.
Oft wird das Gas nach einer Reinigung direkt in einen großen Motor geleitet der einen Generator antreibt. Die Abwärme des Motors wird dann dazu genutzt, die Gärtanks auf Temperatur zu halten.
Nach einer weiteren Reinigng des Gases kann man es sogar als "Bioerdgas" ins normale Erdgasnetz einspeisen.
Biogas ist natürlich auch als Treibstoff für Fahrzeuge aller Art nutzbar.

Biogasanlagen sind in Europa erst seit wenigen Jahren ein Thema. In China dagegen kann man bereits jetzt auf eine fast 50jährige Biogasnutzung zurückblicken. Die Vergärung von Fäkalien zu einem nutzbaren Energieträger wurde bereits unter Mao Zedong vorangetrieben. Das Grundprinzip war damals die Einfachheit. Simple Mini-Biogasanlagen sollten dem Agrarstaat China ins 20. Jahrhundert helfen. Wohl unter dem Motto "Energie für alle" entwickelte man kleinste Anlagen, die einen Haushalt versorgen konnten. Der Mist eines Schweines reicht zum Betrieb der Anlage aus, was ein großer Vorteil ist, denn Schweine sorgen auch gleich noch für die Beseitigung der Essensreste. Zudem läuft die Biogasanlage auch mit dem Inhalt der Latrine und anderem Dung. Die Reste die nach der Vergärung noch übrigbleiben sind ein hervorragender Dünger und enthalten, anders als Gülle, keine Krankheitserreger mehr.
Heute entdeckt man dieses Erbe Maos wieder. Statt Kohlen, soll in ärmsten Gegenden auf dem Land mit Biogas und gekocht und geheizt werden. Für größere Biogasprojekte greifen die Chinesen dennoch auf europäisches Know-How zurück.

Man könnte Biogasanlagen theoretisch auch an Kläranlagen bauen und mit menschlichen "Hinterlassenschaften" betreiben.
Auch auf Mülldeponien entsteht Methangas, das angezapft und als sogenanntes "Deponiegas" genutzt werden kann.

In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs herrschte in Europa Mangel an Allem. Besonders Dinge wie Treibstoff waren nur sehr schwer aufzutreiben. Die Lösung war Umweltfreundlich.
Die Autos tankten damals einfach Holz.
In einem kleinen Brennofen der an das Auto montiert ist, wird einfaches Holz unter hohen Temperaturen und mit nur wenig Sauerstoff zu Holzgas umgewandelt. Zurück bleibt nur Holzasche die ab und zu ausgeleert werden muss. Diese sogenannte Holzvergasung erzeugt brennbare Abgase die dann direkt in den Motor geleitet werden.
Ein normales Auto kann dann damit problemlos fahren- allerdings bei einer Leistungseinbuße von 25-30%. Wer aber richtig Öko sein will kann sich eine solche Anlage ja an sein Auto bauen.
Der Verbrauch beträgt ungefähr 30kg Holz auf 100km. Wenn man losfahren will, muss man zuerst anheizen. Sofort losfahren ist dann nicht mehr drin, allerdings stellt sich schnell ein richtiges Grill-Feeling ein.
Obwohl sich ein Schweizer aus dem Kanton Thurgau so eine Anlage in seinen alten Opel Kadett gebaut hat und damit auch fährt, ist die Holzvergasung für den Individualverkehr keine echte Alternative. Eher sinnvoll sind da schon stationäre Anlagen für Heizung und Stromerzeugung.
Irgendwann geht dann vielleicht sogar ein großes Holzgaskraftwerk ans Netz das dann zum Beispiel auch verflüssigtes Holzgas fürs Auto herstellen könnte.

Beim Sprit wird in der Europäischen Union seit einiger Zeit auch eine Beimischung von Bioethanol vorgeschrieben. Damit soll der CO2-Ausstoß verringert werden. Grundsätzlich könnten Benziner auch allein mit Bioalkohol fahren. Ein großes Problem ist dabei jedoch die Herstellung. In Brasilien zum Beispiel, dem größten Biosprithproduzenten der Welt, werden große Flächen Regenwald gerodet um Sojabohnen oder Mais zur Alkoholgewinnung anzubauen. Durch diese Rodung werden Tierarten bedroht und der Planet wird seiner grünen Lunge beraubt. Durch die Monokulturen entstehen irreparable Umweltschäden: der fruchtbare Boden wird abgetragen oder ausgelaugt und durch den oft hohen Pestizideinsatz dauerhaft geschädigt.
Ein weiteres Problem ist, dass für die Gewinnung von Bioethanol Nahrungspflanzen verwendet werden. Diese Nahrungspflanzen könnten eigentlich auch Problemlos zur Beendigung der Hungerkrise genutzt werden. Der Europäer kann an der Tankstelle allerdings mehr für den Sprit bezahlen als der Afrikaner für seinen Reis. So ist klar wer diesen Wetbewerb gewinnen wird.

Für Dieselfahrzeuge gibt es auch eine bessere Mögilichkeit, die vor allem auch günstiger ist, als das teure Bioethanol. Wer durch die aktuellen Peissteigerungen beim Diesel enttäuscht ist, kann auch fast problemlos Pflanzenöle tanken. Mit einem kleinen Umbau im Motor wird der Discounter um die Ecke dann schnell mal zur Tankstelle. Ein Preisvergleich zeigt die Vorteile: Salatöl ist bereits ab 69 Cent/Liter zu haben während man für Diesel teilweise bereits das selbe wie für Benzin zahlen muss. Beim Fahren mit Salatöl wird zusätzlich auch noch die Umwelt geschont denn bei der Verbrennung des Öls wird nur soviel Co2 freigesetzt wie die Pflanze zuvor beim wachsen verbraucht hat zudem wird auch weniger Ruß aus dem Auspuff geblasen. Es gibt bereits erste Tankstellen die normales Öl zum tanken anbieten. Dadurch entfällt das lästige Befüllen des Tanks über Plastikflaschen.


Einen anderen Weg geht ein deutscher Konzern. Auch mit Fett lässt sichs gut fahren dachte sich ein findiger Manager der Rethmann-Gruppe und gründete die Fettentsorgungsfirma Ecomotion als Zweigstelle des Konzerns.
Täglich werden dort 100 000 Liter Fett entsorgt und zu Dieselersatz raffiniert. Inzwischen fährt der gesamte Fuhrpark des Konzerns mit diesem Kraftstoff. Nur im Winter werden den 3500 Lkw 5% Diesel in den Tank beigemischt. Damit das Fett nicht hart wird.

Die Firma Fuelcells bietet sogar ein Gerät an mit dem man seinen Biodiesel selbst herstellen kann. Dafür muss man nur altes Frittenfett in den sogenannten Fuelpod2 einfüllen und etwas später kann man mit dem Endprodukt umweltfreundlich fahren.


Irgendwann wird der Rasenmäher von alleine den Rasen mähen und benötigt auch keinen Strom mehr. Das ist jedenfalls die Zukunftsvision von einigen Wissenschaftlern die an einer Bio-Bennstoffzelle arbeiten. Der Rasenmäher bekommt einen richtigen Verdauungsapparat der das zuvor abgemähte Gras zerkleinert und zersetzt. Dann wird die Masse in die Bio-Brennstoffzelle weitergeleitet. Dort erzeugen kleine Bakterien Stoffwechselprodukte die für die Brennstoffzelle zur Stromgewinnung vonnöten sind. Kleine Roboter fahren bereits jetzt schon mit Zuckerwürfeln. Die Umwandlung in Elektrizität dauert aber bisher zu lange. Es wird jedoch weiter geforscht sodass es irgendwan möglich sein wird Rasenmäher wie oben beschrieben zu bauen.
Die Endprodukte der Roboterverdauung werden aber vielleicht zukünftig für Nachbarschaftsstreitigkeiten sorgen. Dann heißt es vielleicht ja "Müller jetzt reichts mir! Ihr Rasenmäher hat schon wieder in meinen Garten gesch......!"

Naja, aber das ist ja noch Zukunftsmusik.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Alternative Energien IV

In Zeiten von Klimaerwärmung und Polschmelze werden regenerative Energien immer wichtiger.
In der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke wird dennoch deutlich, dass bisher nur wenige alternative Verfahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sind.
Bei der Frage welche Öko-Energieträger bekannt sind, beschränken sich die Antworten meist auf Biomasse, Windkraft und Solarstrom aus Solarzellen. Biomasse liefert zwar konstante Energie, der Bedarf an Biomasse für die Kraftwerke wird aber oft aus Nahrungspflanzen gedeckt, was aktuell zu einer weltweiten Nahrungskrise geführt hat. Windkraft und Solarstrom sind zwar kostengünstig und sehr umweltverträglich, jedoch liefern sie nicht konstant Strom, da Wind und Sonne nicht immer 24 Stunden zur Verfügung stehen.

Sollte Deutschland also wieder in die Atomkraft einsteigen, die Laufzeiten verlängern und vielleicht sogar neue Atomkraftwerke bauen? Es stimmt, Atomkraftwerke stoßen kein klimaschädliches CO2 aus, mit Tschernobyl und dem Problem des Atommülls im Hinterkopf scheint das für Deutschland keine echte Alternative zu sein, außerdem sind bei jetzigem Verbrauch (und es werden immer mehr Atomkraftwerke gebaut) die weltweiten Uranreserven in 90 Jahren verbraucht.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Dieser Post stellt einige davon vor:

Erde

99 Prozent unseres Planeten ist heißer als 1000 Grad Celsius. Selbst der Rest kommt immer noch auf eine Durchschnittstemperatur von über 100 Grad. Als sich vor ca. 4,7 Milliarden Jahren Materie zu unserem Planeten zusammenschloss erhitzte sich das Weltraummaterial durch die großen Kräfte die dabei auf das Material wirkten. Bis heute hat der Planet nur relativ wenig von seiner Wärme an den Weltraum abgegeben. Das liegt vor allem an der schlechten Wärmeleitfähigkeit der dünnen Erdkruste auf der wir leben. Jahrtausende war das innere Feuer eine Bedrohung für die Menschen. Immer wieder wurden tausende Menschen durch Vulkanausbrüche getötet oder aus ihren Lebensräumen vertrieben. Doch sie kehrten immer wieder zurück denn der vulkanische Boden ist sehr fruchtbar. Neben der Nutzung des Vulkanerdebodens als Ackerland waren aber auch schon immer heiße Quellen besonders im Winter bei vielen Menschen zum Erholungsbad beliebt. Heutzutage nutzt man die Erdwärme aber nicht mehr nur als Thermalquelle oder lieferant von mineralreichen Vulkanaschen, in Zeiten von Rohölverknappung und steigendem Energiehunger wird sie auch zunehmend für die Strom- und Wärmegewinnung interessant. Erdwärme ist im Trend.

In Island zum Beispiel. Wenn es um die Nutzung von Geothermie geht, wird die nordatlantische Insel ,die direkt auf dem mittelozeanischen Rücken des Weltmeeres liegt immer als erstes Beispiel genannt. Aufgrund der hohen vulkanischen Aktivität in dieser Gegend hat sich im dem kleinen Land eine große Industrie entwickelt und der Insel der Wikinger einen beispiellosen Wirtschaftsboom beschert.
Besonders energieaufwendige Industriezweige wie zum Beispiel die Aluminiumverhüttung haben sich auf der Insel angesiedelt weil Energie in fast unbegrenztem Maße zur Verfügung steht.
Durch die Erdwärme sind auch die Produktionskosten für Tomaten aus Gewächshauskulturen auf Island so niedrig wie nirgendwo auf der Welt und das obwohl die Insel nur knapp südlich des Polarkreises liegt.

Bananenpflanzen in Island (Quelle Wikipedia.org)


Die Erdwärme wird meistens auf eine Art genutzt. Zuerst bohrt man ein Loch bis in heiße Gesteinsschichten und danach leitet man Wasser hinein welches verdampft und dann in eine Turbine geleitet wird. Als Nebenprdukt fällt dabei oft noch heißes Wasser an, das in ein Fernwärmenetz eingespeist wird. Wenn man nicht auf dieses "Hot-Dry-Rock-System" zurückgreifen will oder kann, gibt es auch die Möglichkeit Gesteinsschichten anzubohren, die heißes Wasser führen. Auf Island wird es den Menschen für diese Energienutzung sehr leicht gemacht. Es gibt viele heiße Quellen die direkt angezapft werden können und selbst wenn es die mal nicht gibt, muss man nicht tief bohren um ausreichende Temperaturen zu erreichen.

In anderen, weniger begünstigten Regionen muss man da schon auf andere Tricks zurückgreifen.
In Deutschland wird Erdwärme vor allem dezentral genutzt. Das bedeutet es versorgen sich einzelne Haushalte selbst mit Energie aus der Erde. Tiefe Bohrungen wären in so einem kleinen Maßstab so wenig sinnvol wie Artillerie bei der Mückenjagd im eigenen Wohnzimmer. Deshalb werden diese Anlagen nur etwa 5-10 m Tief in den Untergrund eingelassen. Eine Temperatur um die 10 Grad Celsius reicht schon aus um viel an Energie einzusparen. Dafür wird an die Leitung, die in den Erdboden verenkt ist eine Wärmepumpe angeschlossen, die das ankommemde Wasser komprimiert und so die Temperatur erhöht. Damit werden dann Temperaturen um die 60 Grad erreicht, genug um zu heizen. Die Temperatur in den bodennahen Schichten bleibt das ganze Jahr über relativ konstant, sodass auch im Winter geheizt werden kann. Ein weiterer Vorteil des Systems: Wenn man die Wärmepumpe nicht zuschaltet, kann man damit auch im Sommer das Haus angenehm kühl klimatisieren. Umweltschädliche Klimaanlagen adieu!

Mithilfe von Wärmepumpen könnten die Wunden, die der Abbau von fossilen Brennstoffen in der Erdkruste hinterlassen hat noch für die weitere Energiegewinnung verwendet werden. Besonders im Ruhrgebiet gibt es dafür viel Potential. Nach der Stillegung der alten Steinkohlebergwerke laufen diese oft mit Wasser voll. Durch die Tiefe der ehemaligen Kohleflöze wird darin das Grubenwasser ebenfalls aufgeheizet und könnte, mit einer komstanten Durchschnittstemperatur von ca. 23-26 Grad Celsius auch wirtschaftlich sinnvoll für ein Fernwärmenetz genutzt werden. Dasselbe gilt für ehemalige Erdgas- und Erdöllagerstätten. Dort liegt die Temperatur des Wassers je nach Tiefe sogar zwischen 60-120 Grad. Damit könnte man diese Lagerstätten also auch für die Stromgewinnung nutzen.


Die Nutzung der Energie der Erde ist jedoch nicht nur auf der Erde selbst statt. Auch im erdnahen Weltraum ist sie nutzbar. Die Erde ist nämlich selbst ein riesiges Kraftwerk. Durch Konvektionsströme im Inneren unseres Planeten wird ein riesiges Magnetfeld erzeugt, das uns unter anderem vor Sonnensturmen schützt und es Seefahrern wie Christoph Kolumbus über den Kompass möglich gemacht hat ferne Erdteile zu entdecken. Selbst viele Zugvögel richten sich nach dem Erdmagnetfeld.
Während eines Space-Shuttle Flugs funktionierten die Astronauten unseren blauen Magneten kurzerhand in einen überdimensionierten Dynamo um. Sie ließen einfach ein langes Kupferkabel von ihrem Spaceshuttle richtung Erde hängen und siehe da, durch das Erdmagnetfeld floss durch den Kupferdraht Strom.
Ob das wirklich später einmal genutzt werden wird, steht wohl in den Sternen. Ungelöst bleibt nämlich bisher das Problem wie man den erzeugten Strom wieder auf die Erde bringt.



Raumfähre Columbia beim Start (Quelle NASA/Wikipedia.org)


Im nächsten Post: Biomasse- Zukunft oder Sackgasse?

Mittwoch, 16. Juli 2008

Alternative Energien III

In Zeiten von Klimaerwärmung und Polschmelze werden regenerative Energien immer wichtiger.
In der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke wird dennoch deutlich, dass bisher nur wenige alternative Verfahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sind.
Bei der Frage welche Öko-Energieträger bekannt sind, beschränken sich die Antworten meist auf Biomasse, Windkraft und Solarstrom aus Solarzellen. Biomasse liefert zwar konstante Energie, der Bedarf an Biomasse für die Kraftwerke wird aber oft aus Nahrungspflanzen gedeckt, was aktuell zu einer weltweiten Nahrungskrise geführt hat. Windkraft und Solarstrom sind zwar kostengünstig und sehr umweltverträglich, jedoch liefern sie nicht konstant Strom, da Wind und Sonne nicht immer 24 Stunden zur Verfügung stehen.

Sollte Deutschland also wieder in die Atomkraft einsteigen, die Laufzeiten verlängern und vielleicht sogar neue Atomkraftwerke bauen? Es stimmt, Atomkraftwerke stoßen kein klimaschädliches CO2 aus, mit Tschernobyl und dem Problem des Atommülls im Hinterkopf scheint das für Deutschland keine echte Alternative zu sein, außerdem sind bei jetzigem Verbrauch (und es werden immer mehr Atomkraftwerke gebaut) die weltweiten Uranreserven in 90 Jahren verbraucht.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Dieser Post stellt einige davon vor:

Feuer

Feuer ist ein zerstörerisches Element. Auf der anderen Seite schafft Feuer Platz für neues Leben. In der Prärie zum Beispiel benötigt das Gras Feuer um sich zu erneuern und Nährstoffe zurückzugewinnen. Das größte Feuer in unserem Sonnensystem ist sogar die Grundvoraussetzung für Leben auf der Erde. Ein riesiges atomares Feuer schenkt uns Licht und Wärme und das kostenlos und nach menschlichen Maßstäben unendlich lange.
Noch etwa 5 Milliarden Jahre wird uns die Sonne auf die Köpfe scheinen. Vorausgesetzt natürlich, dass wir Menschen bis dahin noch existieren.
Allein mit der Sonnenenergie die tatsächlich auf der Erdoberfläche ankommt, könnte man die Erde 10.000 mal komplett mit Energie versorgen und das bedeutet alle Energie kommt von der Sonne einschließlich der Kraftstoff den man an der Zapfsäule in sein Auto füllt.

Während jedoch im Erdorbit bereits der Großteil der Satelliten mit Solarzellen betrieben werden, hinkt die Energieversorgung aus Solarstrom auf der Erde gewaltig hinterher. Zum einen liegt das natürlich an den Nachteilen des Solarstroms. In der Anschaffung ist er teuer und die Wirkungsgrade sind noch relativ gering. Hinzu kommt noch, dass die Sonne nicht immer scheint. Manchmal bedecken Wolken den Himmel und spätestens wenn die Sonne untergeht, ist es aus mit der Sonnenenergie. Die Länder, die sich Sonnenenergie in größerem Maßstab leisten könnten, haben zudem oft nicht die optimalste Lage auf dem Erdball. Meistens fehlt es jedoch einfach an politischem Willen.

In China ist das anders. Wenn der politische Wille da ist, wird es einfach umgesetzt.
In der Volksrepublik besitzen bereits jetzt weit mehr als 30 Millionen Haushalte Sonnenkollektoren und praktisch auf jedem Neubau sind Solarkollektoren vorgeschrieben.
Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 4,4 Personen versorgen sich bereits jetzt 132 Mio. Menschen mit heißem Wasser aus Sonnenenergie. Die Volksrepublik China ist also nicht nur der zukünftig größte Verbraucher von fossilen Brennstoffen, sondern bereits jetzt der weltweit größte Nutzer der Sonnenenergie. Derzeit werden 76% aller Sonnenkollektoren in China gefertigt (bei einem Stückpreis von ca. 190$) und der Markt hat Wachstumsraten von 15-20%.

Die Sonnenenergie die in China üblich ist basiert auf einem einfachen Prinzip. Auf den ersten Blick sind diese Sonnenkollektoren nur schwarze Kästen. In ihrem Inneren fließt allerdings Wasser, das durch die Sonnenstrahlen bis kurz vor den Siedepunkt erhitzt wird. Dieses erhitzte Wasser wird dann so lange gespeichert bis es genutzt wird. Auch mit einfacheren thermischen Solarkollektoren kann man sich damit praktisch über das ganze Jahr auch im Winter mit Heißwasser versorgen. Auch in Deutschland ist diese Form der Energiegewinnung für private Haushalte möglich.

Für die größere Energieproduktion in Kraftwerken sind jedoch andere Techniken vonnöten. Da Photovoltaik (Solarzellen) nur einen geringen Wirkungsgrad aufweisen (ca. 8%) beruhen die meisten größeren Solarkraftwerke auf dem Prinzip der thermischen Sonnennutzung. Sogenannte thermische Solarkraftwerke arbeiten jedoch nicht mit einfachen Sonnenkollektoren, sie benutzen große Spiegel um das Sonnenlicht auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren.

In Kalifornien befindet sich das derzeit größte Parabolrinnenkraftwerk der Welt. Das Kraftwerk ist ein riesiges Feld mit gekrümmten Spiegeln an deren Brennpunkt lange Röhren entlanglaufen. Das Sonne wird auf diese Röhren fokssiert und erwärmt eine darin fließende Flüssigkeit auf über 400 Grad Celsius. In einem Wärmetauscher bringt diese Flüssigkeit dann Wasser zum verdampfen, das dann eine Turbine antreibt. Diese Technik ist bereits relativ alt. Bereits 1912 lief in der ägyptischen Wüste eine solche Anlage mit 45kw Leistung. Heute produzieren in Kalifornien vier solche Kraftwerke 357 Megawatt.

Bis jetzt hört die Energieproduktion auf wenn die Sonne untergeht. In Spanien ist man schon weiter. Dort werden derzeit die weltgrößten Solarkraftwerke Andasol1, Andasol2 und Andasol3 gebaut. Sie beruhen zuerst einmal auf der selben Technik wie die kalifornischen Kraftwerke. Mit einem Unterschied: Sie können rund um die Uhr Strom produzieren. Möglich machen das zwei riesige, runde Speicher die derzeit in die spanische Wüste gepflanzt werden. In sie fließt das erhitzte Thermoöl aus den Spiegelfeldern und verflüssigt dort tausende Tonnen Nitratsalze. Wenn die Sonne untergegangen ist können die Spanier ihr Kraftwerk noch 8 weitere Stunden auf voller Leistung laufen lassen. Damit wird die Sonnenenergie zum ersten mal wirklich konkurrenzfähig mit anderen Energieträgern. Nach Fertigstellung werden in einer Gegend, wo früher nur Italowestern gedreht wurden, bis zu 200 Megawatt Strom produziert, genug für 600 000 Menschen und das mit deutscher Technik.
Zukünftig wird die EU in ihrem "Grand Solar Project" Kooperationen mit Nordafrikanischen Ländern eingehen. Bereits mit 1% der Fläche der Sahara könnte man dann die gesamte Welt mit Strom versorgen, selbst wenn über Nordafrika die Sonne untergeht.


Video über das Andasol-Projekt (Spanisch)

Die Zukunft, so sehen es einige Wissenschaftler, gehört jedoch den Solarturmkraftwerken.
Solarturmkraftwerke bündeln alle Sonnenenergie mithilfe von Spiegeln ("Heliostaten") auf einen einzigen Brennpunkt. Durch diese starke Konzentration des Sonnenlichtes entstehen an diesem Punkt Temperaturen von mehreren 1000 Grad Celsius. Damit wird dann flüssiges Nitratsalz oder ein anderer Trägerstoff erhitzt mit dem man dann über einen Dampfkreislauf eine Turbine antreibt. Durch die höheren Temperaturen ist der Wirkungsgrad bei solchen Kraftwerken viel größer, sodass sie die Solarenergie revolutionieren könnten. Die ersten Solarturmkraftwerke sind bereits in Betrieb. Das erste kommerzielle Solarturmkraftwerk in Spanien liefert bereis seit 2007 elf Megawatt Strom.

Die Solarenergie zu revolutionieren haben sich auch die Verfechter der Aufwindkraftwerke auf die Fahnen geschrieben. In Aufwindkraftwerken wird die Sonnenenergie nicht direkt genutzt, sondern über einen kleinen Umweg. Das Grundbauwerk des Aufwindkraftwerkes ist quasi ein riesiges Gewächshaus das an den Außenrändern offen ist. In der Mitte steht ein großer Turm. Die Sonne erhitzt die Luft und den Boden unter der großen Glasfläche. Die aufgehitzte Luft kann schließlich nur über den großen Kamin entweichen. Dabei entstehen starke Aufwinde die eine Windturbine antreiben. Ein Versuchskraftwerk in Manzanares (Spanien) hat die Machbarkeit des Prinzips gezeigt. Die Anlage produziert zur Zeit 50 Kilowatt Strom. Mit einem höheren Kamin und einer größeren Kollektorfläche könnte man Kraftwerke mit 200 Megawatt Leistung bauen. Dafür müsste der Kamin dann allerdings 1000 m hoch sein. Einen Vorteil hat die Methode: Zwar ist der Platzbedarf für ein solches Kraftwerk zunächst sehr groß, dennoch gehen die Flächen nicht ganz verloren. Unter der Glasfläche könnte man problemlos hitzeliebende Pflanzen anbauen und zum Beispiel Bananen aus Spanien möglich machen.

Eine Modifikation des Aufwindkraftwerkes stellt das Luftwirbelkraftwerk dar. Für solche Kraftwerke bräuchte man keinen so hohen Turm wie für das normale Aufwindkraftwerk. Der Kamin hätte nur die Ausmaße 100m Höhe und 200m Durchmesser. Mit viel weniger Energiezufuhr als im Aufwindkraftwerk wird in dem Kamin dann unter der Zufuhr von Wasserdampf ein Tornado erzeugt. An der Basis des Turms werden dann Keisförmig die Turbinen angeordnet, die aus der Luft die der Tornado ansaugt Energie gewinnen.
Bisher wurde dieser Kraftwerkstyp in der Realität noch nicht umgesetzt. Mit einem solchen Bauwerk könnte man aber Leistungen im dreistelligen Megawattbereich erzielen. Auch könnten sie herkömmliche Kühltürme in konventionellen Kraftwerken ersetzen um dort Elektrizität quasi in Zweitverwertung herzustellen.
Luftwirbelkraftwerk (Bildquelle Wikipedia.org)

Im nächsten Post: Energie aus der Erde


Dienstag, 15. Juli 2008

Alternative Energien II

In Zeiten von Klimaerwärmung und Polschmelze werden regenerative Energien immer wichtiger.
In der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke wird dennoch deutlich, dass bisher nur wenige alternative Verfahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sind.
Bei der Frage welche Öko-Energieträger bekannt sind, beschränken sich die Antworten meist auf Biomasse, Windkraft und Solarstrom aus Solarzellen. Biomasse liefert zwar konstante Energie, der Bedarf an Biomasse für die Kraftwerke wird aber oft aus Nahrungspflanzen gedeckt, was aktuell zu einer weltweiten Nahrungskrise geführt hat. Windkraft und Solarstrom sind zwar kostengünstig und sehr umweltverträglich, jedoch liefern sie nicht konstant Strom, da Wind und Sonne nicht immer 24 Stunden zur Verfügung stehen.

Sollte Deutschland also wieder in die Atomkraft einsteigen, die Laufzeiten verlängern und vielleicht sogar neue Atomkraftwerke bauen? Es stimmt, Atomkraftwerke stoßen kein klimaschädliches CO2 aus, mit Tschernobyl und dem Problem des Atommülls im Hinterkopf scheint das für Deutschland keine echte Alternative zu sein, außerdem sind bei jetzigem Verbrauch (und es werden immer mehr Atomkraftwerke gebaut) die weltweiten Uranreserven in 90 Jahren verbraucht.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Dieser Post stellt einige davon vor:

Wasser

Wasser ist eine der wichtigsten Vorraussetzungen für alles Leben. Seit Urzeiten nutzt man außerdem die Kraft des Wassers als Transportmittel oder Arbeitserleichterung. Heutzutage nutzt man es auch zur Stromgewinnung. Gegenwärtig stammen etwa 18% des weltweiten Stroms aus Wasserkraft. Damit liegt sie gleichauf mit Atomstrom und ist die größte regenerative Energiequelle der Welt. In Norwegen wird sogar fast der gesamte Energiebedarf ausschließlich aus Wasser gedeckt. Große Staudämme machen die Wasserkraft nutzbar und können auf einen Schlag hunderttausende Haushalte versorgen. Der Drei-Schluchten-Damm in China zum Beispiel wird nach seiner Fertigstellung ca. 182 Millionen Menschen Elektrizität liefern können. Ein Problem der herkömmlichen Wasserkraft bleibt dennoch. Die großen Dämme und ihre Stauseen verändern komplette Landschaften. Oft müssen tausende Menschen umgesiedelt werden und ganze Ökosysteme werden durch den steigenden Wasserspiegel der Stauseen bedroht.
Es gibt allerdings auch einige Systeme, die nur wenig Einfluss auf ihre Umwelt nehmen.

Ein Beispiel dafür sind sogenannte Strom-Bojen. Diese Strombojen werden in Flüssen mit ausreichender Fließgeschwindigkeit verankert. Unter Wasser befindet sich dabei eine Turbine die von der Strömung angetrieben wird. Strombojen haben die Vorteile, dass sie das Landschaftsbild nicht stören, die Flussschifffahrt und Fischwanderung nicht beeinträchtigen. Zudem kann an mit ihnen in Flussabschnitten Energie erzeugen die sonst nicht nutzbar wären.

Ein ähnliches Konzept verfolgt ein britisches Projekt. Allerdings zieht es die Briten hinaus aufs Meer. mit "Seaflow" wollen sie die Strömung des Tidenhubs direkt nutzbar machen und zwar mit einer Art "Windrädern" unter Wasser. 2003 ging bereits der erste Prototyp einer Seaflow-Anlage ans Netz und konnte auf einen Schlag mehr als 300 Haushalte versorgen.
In Großbitannien gibt es für solche Gezeitenkraftwerke mehrere Plätze an denen diese Technik einsetzbar wäre. In Zukunft könnte das Vereinigte Königreich sogar 20-30% ihres Energiebedarfs aus Seaflow decken. In ganz Europa gibt es für Seaflow etwa 100 geeignete Standorte. Wenn man alle diese Standorte ausnutzen würde gehörten nicht weniger als zwölf Atomkraftwerke der Vergangenheit an. Deutschland eignet sich für die Technologie allerdings nicht. Die Küsten sind einfach zu flach und der Tidenhub zu gering.

Eine Technik die dagegen in Deutschland zum Einsatz kommen könnte ist die Energiegewinnung aus dem unterschiedlichen Salzgehalt von Süßwasser und Meerwasser. Sogenannte Osmosekraftwerke beruhen auf dem Prinzip, dass sich die Salzkonzentrationen von zwei verschiedenen Lösungen (i.e. Salzwasser und Süßwasser) durch einen Membran angleicht. Im Fall eines Osmosekraftwerkes werden Flusswasser und Salzwasser aneinander vorbeigeführt. Die beiden Flüssigkeiten werden dabei nur von einem semipermeablen (=halbdurchlässigen) Membran voneinander getrennt. Dadurch, dass das Salzwasser eine höhere Salzkonzentration als das Süßwasser hat, diffundiert Süßwasser durch den Membran Richtung Salzwasser. Da der Membran nur halbdurchlässig ist und die Wasserteilchen nicht mehr zurück können, steigt schließlich das Wasser im Salzwasserbecken. Der sich dadurch aufbauende Druck wird dann dazu benutzt um Turbinen anzutreiben. Der Vorteil dieses Kraftwerkstyps ist die relative Unabhängigkeit von Gezeiten. So kann es konstante Energie liefern. Norwegen, das ja sowieso ein Vorreiter auf dem Gebiet der Hydroenergie ist, hat 2007 sogar den Bau des weltweit ersten Kraftwerks diesen Typs angekündigt.


In Zukunft werden aber wohl nicht nur die bereits genannten Energiegewinnungsverfahren sondern auch Wellenkraftwerke eine Rolle spielen.
Wellen sind die Urform der Weiterleitung von Bewegungsenergie, denn bei einer Welle wird nicht etwa das Wasser weitertransportiert, sondern nur die kinetische Energie. Diese Energie will man nun, fast 4000 Jahre nach der Erfindung des Surfens, auch für die Stromgewinnung nutzbar machen. In Schottland könnte man damit dann zum Beispiel bereits im Jahr 2020 40% des gesamten Energiebedarfs decken. Um Strom aus Wellen zu gewinnen gibt es verschiedene Methoden:

Am gängigsten dürfte die Stromgewinnung über eine pneumatische Kammer sein. Die Welle drückt in einer abgeschlossenen Kammer, die durch einen Unterwasserkanal mit dem Meer verbunden ist, Wasser in die Höhe. Dadurch wird Luft durch eine Öffnung am oberen Ende der Kammer gedrückt. Diese Luft treibt dann eine Windturbine an. Beim Rückzug der Welle zieht sie das in der Kammer aufgestiegene Wasser wieder ein und die Luft strömt entsprechend wieder in die Kammer. Beim Einziehen der Luft wird dann wieder die Turbine angetrieben.
Solche Kraftwerktypen gibt es bereits in kleinerem Maßstab. Auf den Färöern soll jedoch bald eine größere Anlage mit 13 Gigawattstunden/Jahr Leistung den Betrieb aufnehmen.

Die Seeschlange ist nicht nur ein mythisches Fabelwesen sondern auch ein Konzept zur Stromgewinnung. Die Methode ist denkbar simpel: Es werden einfach mehrere Schwimmkörper hintereinander montiert die mit hydraulischen Gelenken verbunden sind. Diese lange Seeschlange wird dann auf dem Meeresboden verankert. Wenn sich nun die einzelnen Schwimmkörper aufgrund der Wellen unterschiedlich bewegen, setzt eine Mechanik diese Bewegungsenergie über Generatoren in Elektrizität um. Der Vorteil der ganzen Sache ist der, dass dieses Kraftwerk auch weiter draußen auf dem offenen Meer installiert werden könnten wo die Wellen höher und konstanter sind.


Video von der "Seeschlange"


Ein anderes Konzept verfolgt ein Projekt, das von der Europäischen Kommission unterstützt wird. Der "Wave Dragon", der Wellendrache lässt die Wellen über eine Rampe in ein Becken steigen, das über Meeresniveau liegt. Die einzige Abflussmöglichkeit für das Wasser sind dann mehrere Schächte, in denen Turbinen eingebaut sind. Dadurch wird mit der Wellenenergie Strom gewonnen. Ein Prototyp des Wellendrachens wurde bereits gebaut und erzeugt jetzt im dänischen Fjord Nissun Bredning etwa 20 Kilowatt. Zusammen mit der Europäischen Kommission soll nun bald eine größere Anlage mit sieben Megawatt Leistung ans Netz gehen.



Video der europäischen Kommission über das "Project Wave Dragon" (English)


Nach all der Wellenenergie könnte man denken, dies wären alle Möglichkeiten aus dem Meer Elektrizität zu gewinnen, doch dem Ideenreichtum der Wissenschaftler sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Eine weitere Technik zur Energiegewinnung ist OTEC (Ocean Thermal Energy Conversion). Sie zieht, wie der Name schon sagt, Nutzen aus dem Temperaturunterschie von wärmeren Oberflächenwassern und kälteren Tiefseeschichten. Auf Deutsch nennt man das dann Meereswärmekraftwerk. Meereswärme ist dabei jedoch nur ein Teil des Funktionsprinzips. Zuerst wird warmes ( ca. 23-26 Grad C) Oberflächenwasser abgepumpt, das zum Beispiel in Äquatornähe in Massen kostenlos zur Verfügung steht. Mit diesem warmen Wasser wird Ammoniak verdampft. Das Ammoniakgas treibt dann eine Gasturbine an, die wiederum über einen Generator Strom erzeugt. Nachdem das Ammoniakgas seine Schuldigkeit in der Turbine getan hat wird es mit dem heraufgepumpten Tiefenwasser verflüssigt und der Kreislauf beginnt wieder von vorne. Das heraufpumpen kalten Wassers aus der Tiefsee verbraucht dabei weniger Energie als erzeugt wird. Auf Hawaii wurde bereits eine erste Versuchsanlage in Betrieb genommen. Ein positiver Nebeneffekt: das Wasser ist nach dem Prozess immer noch kalt genug um Fischfarmen günstig mit kaltem Wasser zu versorgen, was die Produktion erhöht und auch das Heraufziehen von Kaltwasserfischen in den Tropen ermöglicht. Dadurch werden schlussendlich auch die immer kleiner werdenden Wildbestände geschont. Energieerzeugung und Schutz vor Überfischung- besser gehts nicht.OTEC-Versuchsanlage auf Hawaii (Bildquelle Wikipedia.org)

Im nächsten Post: Energie aus Feuer- Solarenergie

Montag, 14. Juli 2008

Alternative Energien

In Zeiten von Klimaerwärmung und Polschmelze werden regenerative Energien immer wichtiger.
In der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke wird dennoch deutlich, dass bisher nur wenige alternative Verfahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sind.
Bei der Frage welche Öko-Energieträger bekannt sind, beschränken sich die Antworten meist auf Biomasse, Windkraft und Solarstrom aus Solarzellen. Biomasse liefert zwar konstante Energie, der Bedarf an Biomasse für die Kraftwerke wird aber oft aus Nahrungspflanzen gedeckt, was aktuell zu einer weltweiten Nahrungskrise geführt hat. Windkraft und Solarstrom sind zwar kostengünstig und sehr umweltverträglich, jedoch liefern sie nicht konstant Strom, da Wind und Sonne nicht immer 24 Stunden zur Verfügung stehen.

Sollte Deutschland also wieder in die Atomkraft einsteigen, die Laufzeiten verlängern und vielleicht sogar neue Atomkraftwerke bauen? Es stimmt, Atomkraftwerke stoßen kein klimaschädliches CO2 aus, mit Tschernobyl und dem Problem des Atommülls im Hinterkopf scheint das für Deutschland keine echte Alternative zu sein, außerdem sind bei jetzigem Verbrauch (und es werden immer mehr Atomkraftwerke gebaut) die weltweiten Uranreserven in 90 Jahren verbraucht.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Dieser Post stellt einige davon vor:

Effizienz

Die größte, bisher ungenutzte, Ressource ist die Effizienz. Wenn man die Effizienz steigert, könnte man in Deutschland mit vorhandenen Technologien schon heute auf einige Kraftwerke verzichten.
Kraft-Wärme-Kopplung. Ein normales Kraftwerk in Deutschland erzeugt beispielsweise Strom und Wärme. Der Strom kommt beim Verbraucher an, während die Wärme in den Kühltürmen eine hübsche Dampfwolke erzeugt. Wenn man diese Wärme aber über Fernwärme zum Heizen zum Verbraucher weiterleitet, steigert sich die Effizienz des Kraftwerkes um 90%. Insgesamt könnten damit 10-25% des Gesamtenergiebedarfs verringert werden.
Dennoch wird diese Technologie bisher nur vereinzelt genutzt.

Weiteres Einsparpotential birgt eine intelligente Steuerung der Stromnetze. Im Stromverbrauch kommt es immer wieder zu Bedarfsspitzen und eben auch zu Tälern in der Verbrauchskurve. Dann werden jeweils Kraftwerke hinzugeschaltet oder in einen Leerlaufzustand versetzt. Dabei werden trotzdem Energieträger nutzlos verbraucht. Wenn man den Strom einfach intelligenter weiterleiten und verteilen würde, könnten einige Kraftwerke in Zukunft ganz abgeschaltet werden.

Hochtemperatursupraleiter. Eine weitere, noch recht neue Technologie, könnte die Effizienz der Stromnetze selbst verbessern. Bisher geht beim Transport von Elektrizität einiges an Energie verloren. Die Netzwerkbetreiber begegnen dem bisher durch höhere Stromspannungen.
Im April 1986 entdeckten Wissenschaftler in Zürich eine Eigenschaft von Materialien, die den Stromtransport revolutionieren könnte: Bei niedrigen Temperaturen sinkt der Widerstand. Sogenannte Hochtemperatursupraleiter arbeiten mit Temperaturen unter -140 Grad Celsius. Dadurch, dass der Leitungswiderstand praktisch auf Null sinkt, kann man beim Transport von Elektrizität einiges an Strom eingespart werden das sonst nutzlos verloren gehen würde. Der Energieaufwand um die Leitungen zu kühlen bleibt weitaus geringer als der potentielle Verlust.

Unabhängig von anderen effzienzsteigernden Technologien ist mehr Forschungsarbeit in Energiespeichernde Verfahren notwendig. Um Energie zu speichern gibt es inzwischen mehrere Möglichkeiten. Die gängigste ist dabei wohl die Energiespeicherung über Punpspeicherkraftwerke. Diese pumpen Nachts wenn weniger Strom benötigt wird Wasser in einen höheren Speichersee. Wenn Bedarfsspitzen auftreten wird das Wasser wieder abgelassen und treibt auf seinem Weg nach unten Turbinen an die Strom erzeugen. Pumpspeicherkraftwrke haben eine Effizienz von rund 80%. Durch weitere Forschung könnte man die Effizienz weiter steigern und andere, noch effizientere Methoden zur Marktreife bringen.

Energie sparen. Energiesparen fängt beim Verbraucher an. Das klingt zunächst einmal unattraktiv, weil die Anschaffungskosten für energiesparende Geräte höher sind, doch sind diese meist auch haltbarer und sparen bares Geld. Ein Beispiel dafür ist die Energiesparlampe. Zwar ist sie teurer in der Anschaffung, der Kauf rechnet sich dennoch, da sie erstens länger halten und zweitens Strom sparen.
Auch mit einer guten Dämmung kann man die Heizkosten um gut ein Drittel senken.
Moderne Energiesparhäuser sparen zudem noch Energie über Wärmerückgewinnung durch Luftwärmetauscher. Wärmepumpen komprimieren das Abwasser und nutzen es so noch zum Erhitzen des Frischwassers.

Luft

Luft umgibt uns und ermöglicht es uns zu atmen. Luftbewegungen, sprich Winde, dagegen ermöglichen es uns über Windräder unseren Kaffee zu kochen.
Doch wer glaubt, die Möglichkeiten der Energiegewinnung aus Wind erstrecke sich nur auf fest installierte Windkrafträder, der hat sich geirrt.

Der Niederländer und Ex-Astronaut hat, zusammen mit einigen anderen, eine neue Methode zur Energiegewinnung aus Wind entwickelt. "Laddermill" (engl. "Leitermühle") nennt er sein System das die Energieprobleme der Erde lösen soll. Das Konzept: Er lässt einen großen Lenkdrachen in Höhen um die 400 m steigen. Beim Abrollen des Seils wenn der Drache steigt entsteht Strom. Danach wird der Drache von einem Motor wieder eingeholt was zwar acuh Strom verbraucht, aber viel weniger, als zuvor erzeugt worden ist.
Die Höhenwinde sind relativ konstant, sodass diese Technik eigentlich überall auf der Welt eingesetzt werden könnte.

Ein anderes Konzept verfolgt der Australier Bryan Roberts. Er baut eine Mischung aus Helikopter und Drachen. Auf ein Metallgestell kommen Rotoren und Generatoren. Dieses Gefährt soll dann in zehn Kilometer Höhe aufsteigen und dort aus den konstanten Jetstrams Energie erzeugen. Dass sein System funktioniert hat er bereits bewiesen. Seine Erfindung kann sich tatsächlich in der Luft halten und dabei Strom erzeugen. 2010 will er ein 240kw Kraftwerk in Australiens Himmel aufsteigen lassen.



Video von Roberts Kraftwerk


Ein Konzept verfolgt den Ansatz, aus der Drehung Energie zu gewinnen. Dies soll dann auch über Drachen umgesetzt werden. So könnten diese Drachen dann beispielsweise aussehen:


Rotordrachen



Im nächsten Post: Energie aus Wasser

Sonntag, 13. Juli 2008

Eine Musik der Unmöglichkeit

Auch in der Welt der Musik gibt es immer wieder Dinge die einen den Kopf schütteln oder zumindest erstaunen lassen.

Aber zum Glück muss man sich nicht alle Kuriositäten anhören. Beim Lied "A Very Silent Night" vom neuseeländischen Benefizprojekt "The Underdogs" muss man sich dazu gar nicht einmal anstrengen denn der Titel ist für menschliche Ohren kaum zu hören. Die Frequenz, in der der Titel aufgenommen wurde liegt fast außerhalb des menschlichen Hörspektrum, was für die "Underdogs" kein Hindernis war an die Spitze der Charts zu steigen. Kein Wunder, schließlich ist der Titel auch als Weihnachtslied für Hunde gedacht. Die gesamten Einnahmen kamen dementsprechend natürlich dem Tierschutzbund zugute.
Wer einmal "reinhören" möchte kann sich
hier ja mal das Video zum Lied anschauen. Die Audiospur ging beim Umwandeln ins Flashvideo-Format leider verloren, das ist aber wohl eher nur für tierische Musikhörer von Nachteil.

Die SPCA (Royal New Zealand Society for the Prevention of Cruelty to Animals) warb für das Lied sogar mit dem Slogen "Das Weihnachtslied, das sie nie gehört haben." Eine gute Idee gegen Piraterie war das Lied allemal, denn beim kopieren der Original-CD fallen die extrem hohen Töne weg. Man hat dann auf der gebrannten CD also nur noch Stille.

Um Stille ging es auch einem amerikanischen Musiker. Er verklagte einen Kollegen weil er einen Sample aus einem seiner Songs geklaut haben soll. Der Beschuldigte hatte, so vermutete der Kläger, aus seinem Song eine Pause gesampled. Er verlor den Prozess leider weil er nicht beweisen konnte, dass das Sample aus seinem Musikstück entnommen Wurde. Der Beklagte dazu "Meine Stille ist original, sie spiegelt einen ganz eigenen Geist wieder als die Stille des anderen."

Wer schon einmal in einem Orchester gespielt hat, weiß die Pausen zwischen den Noten sind sehr wichtig. Sonst klingt es schrecklich.
Beim Bundesposaunentag in Leipzig ist exaktes Zusammenspiel aber nicht ganz möglich. Beim Abschlusskonzert des Festivals wirkten 35.000 Blechbläser mit. Damit war es, was die Mitwirkenden betrifft, das größte Konzert der Welt. Da sich diese vielen Teilnehmer aber auch über einen großen Platz verteilen mussten, spielte die Akustik so manchem einen Streich, denn bis sich der Schall vom Vordersten bis zum Letzten fortgepflanzt hat, vergehen einige Millisekunden. Die Bläser spielten alle zwar absolut synchron, dennoch war immer ein leichter Nachhall zu hören.

Der Posaunentag hatte sicher einen großen Platzbedarf. Katie Melua benötigte für ihr Konzert einen Raum mit erheblich kleineren Ausmaßen. Sie gab nämlich am 3. Oktober 2006 in einem beengten Raum am Boden einer Ölbohrstation das tiefste Unterwasserkonzert der Welt. Katie Melua spielt in dem Schacht, der sonst für Wartungsarbeiten gedacht ist auf einer Tiefe von 303 m unter dem Meeresspiegel zwei Songs und stieg dann wieder an die Oberfläche.

Zwei Songs mag vielleicht dem ein oder anderen etwas zu wenig für ein Konzert erscheinen, jedoch gibt es derzeit ein Konzert, in dem nur ein einziges Orgelwerk aufgeführt wird.

Der amerikanische Komponist John Cage schrieb 1987 ein acht Partiturseiten langes Stück mit dem Titel ORGAN²/ASLSP. ASLSP steht hierbei für "As Slow(ly) and Soft(ly) as Possible".
Die Uraufführung des Stückes dauerte schließlich dann doch nur 29 Minuten.
Einige John Cage Fans nahmen die Formel ASLSP etwas ernster als der Organist der Uraufführung.
In einer alten Kirche in Halberstadt haben sie eine Orgel eingerichtet, auf der das Stück gespielt werden soll. Angepeilte Spielzeit sind hierbei 639 Jahre. Im Jahr 2000 wurde das Stück angefangen und seitdem gab es bisher vier Tonwechsel. Die Tasten werden dabei immer von einem bekannten Organisten angeschlagen und dann für die nächsten Jahre mit Gewichten beschwert.
Am 5. Juli 2008, war es wieder so weit. Der nächste Tonwechsel im längsten Musikstück der Welt fand statt. Erst am 5. November kann man dem nächsten Tonwechsel beiwohnen.

Ungefähr jedes Jahr einmal findet solch Ereignis statt. Wer es aber bis zum 5. Oktober 2013 nicht gesehen hat, der muss dann allerdings sieben Jahre bis zum Tonwechsel warten.

Pfefferminz

Die kleinen Bonbon-Spender aus Plastik dürften wohl jedem bekannt sein. Meist haben sie oben noch eine Plastikfigur, die irgendeine Disney-Figur darstellt.
Die Rede ist von PEZ. Der weltbekannte Firmenname ist die Abkürzung für Pfefferminz, der Hauptgeschmacksrichtung der PEZ-Bonbons.
Die kleinen Pfefferminzbonbons gibt es bereits seit 1927, damals natürlich noch ohne Plastik-Spender.
Der österreichische Arzt Eduard Haas entwickelte die Pastillen ursprünglich für Raucher die damit den Mundgeruch vertreiben konnten. Dementsprechend hingen früher in ganz Österreich die PEZ-Automaten direkt neben denen für Zigaretten.
1950 wurde dann der PEZ-Spender erfunden. Ganz der ursprünglichen Zielgruppe enzsprechend, nämlich Raucher, war die Form vom Feuerzeug inspiriert.
Ab 1952 gab es dann endlich die ersten Serien von PEZ-Spendern auf denen oben Plastikköpfe von bekannten Disney-Figuren angebracht waren- mit durchschlagendem Erfolg.
Durch diese Modifikation wurde, besonders bei Amerikanern, die Sammelleidenschaft geweckt. Schnell schossen die Preise für bestimmte Figuren in die Höhe. Bestimmte Figuren sind inzwischen sehr begehrt. Der PEZ-Spender mit dem Maskottchen der Weltausstellung 1982 (Astronaut B) erreichte zum Beispiel 2006 bei einer Internet-Auktion den stolzen Preis von 32,205 US-$. Der Startpreis lag bei schlappen 100 $.
Verkauft natürlich bei Ebay, schließlich wird dem Internet-Auktionshaus eine besondere Beziehung zu PEZ nachgesagt.
Die Frau von Pierre Omidyar, dem Ebay-Gründer war eine leidenschaftliche PEZ-Sammlerin. Als sie eine bestimmte Figur nicht bekam suchte Herr Omidyar eine Möglichkeit für Sammler ihre Figuren amerikaweit zu kaufen und verkaufen. Schnell war dann die Idee Ebay geboren.

So weit der Mythos. Ob diese Geschichte wirklich stimmt, weiß man nicht aber das Auktionshaus selbst pflegt seinen Gründungsmythos mit PEZ-Ausstellungen in seinen Firmenzentralen.

Da Ebay allein wegen PEZ entstanden sein soll, ist es auch nicht verwunderlich, dass über die Hälfte der jährlich 4,2 Mrd. produzierten Bonbons in den USA abgesetzt werden.


Hitzefrei

Globaler Treibhauseffekt, steigende Temperaturen, Hochsommer.
Auf der ganzen Welt schwitzen jetzt Millionen Schüler nicht (nur) wegen irgendwelchen Prüfungen, sondern eher wegen dem Klima. Nur in Deutschland nicht. In Deutschland gibt es Hitzefrei.

Wenn die Raumtemperaturen im Klassenzimmer über 26 Grad steigen oder das Thermometer in der Pause bereits über 28 Grad zeigt, können die Schüler nach Hause geschickt werden weil der Gesetzgeber davon ausgeht, dass bei solchen Temperaturen kein konzentrierter Unterricht mehr möglich ist.
Viele ausländische Schüler blicken dann neidisch in die Bundesrepublik in der sich bereits vor dem regulären Unterrichtsschluss viele junge Leute an Badeseen und vor Eisdielen tummeln, denn in den meisten Ländern ist eine Hitzefrei-Regelung nicht vorgesehen.

In der Türkei beispielsweise klettern die Temperaturen oft über 40 Grad, und das bereits am Vormittag.
Die Schüler müssen trotzdem weiterlernen. Ebenso in Frankreich wo im Sommer an der Mittelmeerküste regelmäßig eine schier mörderische Hitze herrscht. Auch in Südamerika oder in den USA ist Hitzefrei eher selten.
Kältefrei ist dagegen in den meisten Ländern vorgesehen. Hierbei spielt aber der Faktor, ob die Schüler ungehindert zur Schule kommen können die größte Rolle.

Deutsche Schüler sollten jedoch um ihr Hitzefrei bangen, denn es gibt einige Politiker die gegen die Regelung sind. In Zeiten von vollklimatisierten Schulgebäuden ist Hitzefrei, trotz Klimaerwärmung, immer schwerer zu begründen.

Dass die FDP in Berlin die Hitzfrei-Regel abschaffen will, ist für die Schüler zwar eine schlechte Sache, jedoch ist die Hauptstadt ungeschlagener Spitzenreiter, was den Unterrichtsausfall durch zu hohe Temperaturen angeht.


Und das obwohl im Süden Deutschlands öfter hohe Temperaturen erreicht werden. Allein Mannheim hat schon eine um ein Grad höhere Jahresdurchschnittstemperatur als Berlin.

Vielleicht liegts ja am Stadtwappen von Berlin, dass die Hauptstädtler so hitzeempfindlich sind, schließlich haben Bären ja ein dickes Fell...

Friede, Freude, Eierkuchen

Der erste Juli ist nicht nur der Geburtstag von Lady Di, der Jahrestag der Schlacht von Gettysburg sondern auch ein wichtiges Datum für Rave und Technofreunde.
Heute vor 19 Jahren fand die erste Loveparade in Berlin statt.

Diese "Liebesparade" hat bis heute über elf Millionen Tanzwütige angelockt, so viel wie keine andere vergleichbare Veranstaltung.
Die Anfänge waren 1989 jedoch eher bescheiden. Nach einer durchzechten und durchtanzten Nacht zum Geburtstag von Matthias Roeingh kam der, auch als Dr. Motte bekannte Discjockey auf die Idee, eine Parade durch Berlin zu veranstalten.
Am 1. Juli 1989 war es dann so weit. Die erste Loveparade zog über den Kürfürstendamm. Sie war als Demonstration angemeldet und lief unter dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen".
Die Teilnehmerzahl beschränkte sich damals noch auf 150, eine Musikanlage, einen Generator und einen alten VW-Bus.

Aus der wahrhaften "Schnapsidee" Roeinghs wurde in den nächsten Jahren eine immer größere Veranstaltung mit steigenden Besucherzahlen. Der Gipfel wurde 1999 mit 1,5 Mio. Teilnehmern erreicht. Das sind mehr als beim Empfang der deutschen Nationalmannschaft nach der WM 2006.

Leider machte die Loveparade auch immer wieder negative Schlagzeilen. Im Polizeibericht über die Veranstaltung tauchen neben den Rekordbesucherzahlen auch immer wieder Drogen auf. 2002 wurden zum Beispiel über 2200 Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt. Auch der Tod einer 18-Jährigen wird mit der Droge in Verbindung gebracht.

Allein 2002 haben Dealer mit der Loveparade schätzungsweise 25 Millionen Euro eingenommen und das an einem einzigen Tag.


Dr. Motte hat sich inzwischen von der Loveparade distanziert und hat sogar auf der sogenannten "Fuckparade", der Gegendemonstration zur Loveparade eine Rede gehalten.

Die Fuckparade findet bis heute in Berlin statt, während die Loveparade in den Ruhrpott umgesiedelt ist.

Ob aber jemals wieder Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den beiden Demonstrationen herrschen wird, bleibt fraglich.
Doch auch wenn das mit dem Frieden und der Freude nicht ganz klappen mag, bleibt den Techno-Liebhabern am Ende doch der leckere Eierkuchen.

Fragwürdige Preise

Wenn man von fragwürdigen Preisen hört, fallen einem wohl zunächst die aktuellen Spritpreise ein. Keiner mag so recht glauben, dass es immer pünktlich zur Hauptferienzeit irgendwo auf der Welt so einen Vorfall gibt, dass die Konzerne ihren Treibstoff zu höheren Preisen verkaufen müssen.

Aber von solchen Preisen soll hier nicht die Rede sein, eher von Auszeichnungen, auch wenn man so manche Auszeichnungen gar nicht haben möchte.
Berühmtestes Beispiel für so eine "Auszeichnung" ist wohl die "Goldene Himbeere" die in Hollywood jedes Jahr an die schlechtesten Schauspieler vergeben werden. Zu den bekanntesten Preisträgern gehören wohl John Travolta und Madonna, die mit 5 Auszeichnungen die bisherige Rekordhalterin ist.

Stella Liebeck ist auch eine Preisträgerin und nach ihr wurde sogar ein weiterer Zweifelhafter Peis, der Stella-Award, benannt.
Stella Liebeck hatte sich 1992 einen Becher Kaffee bei McDonalds bestellt. Als sie ihn verschüttete, zog sie sich an dem Heißgetränk Verbrennungen dritten Grades zu. Für Frau Liebeck Grund genug einen Schadensersatzprozess anzustrengen den sie auch gewann. Ihr wurden 480.000 $ Schadensersatz und 160.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Danach gingen beide Parteien in Berufung und in der nächsten Instanz einigte man sich daraufhin auf insgesamt 4,5 Mio $. Die Anwälte der Kläger konnten beweisen, dass McDonalds den Kaffee wissentlich und mit voller Absicht bei hohen Temperaturen brühte und es zuvor ebenso schon Menschen gab, die sich an heißem Kaffee verbrüht hatten. Seit diesem Tag ist auf allen McDonalds- Kaffeebechern die Aufschrift "Vorsicht heiß!" zu lesen.

Der Stella-Award wird seitdem, ganz in Tradition der Namensgeberin, an Personen, die besonders skurille Schadensersatzprozesse angestrengt haben vergeben.

Das amerikanische Rechtssystem bietet bei Schadensersatzforderungen den Klägern derartig viel Raum, dass auch der folgende Fall nich weiter verwundern dürfte:
Michelle Knepper wollte sich Fett absaugen lassen und suchte deshalb im Telefonbuch nach einem passenden Arzt und fand dort die Anzeige eines Dermatologen. Da dieser Arzt, in Hinsicht auf plastische Chirurgie, fachlich nicht genügend ausgebildet war kam es zu Komplikationen.
Klarer Fall. Knepper verklagte daraufhin die Telefongesellschaft, die das Telefonbuch herausgegegen hatte auf Schadensersatz und bekam Recht. Ihr wurden 1,2 Millionen Dollar zugesprochen. Zusätzlich erhielt ihr Ehemann 375.000 Dollar, da Frau Knepper während der Zeit im Krankenhaus ihren ehelichen Pflichten nicht nachkommen konnte.


Wer den Stella-Award bekommt, kann sich ja noch ob seiner hinterlistigen Schläue freuen und sich mit dem erklagten Geld ein schönes Leben machen, wem aber die fragwürdige Ehre des Darwin- Awards zuteil wird, der ist entweder tot oder unfruchtbar geworden denn der Darwin- Award ehrt die Menschen
"[...], die den menschlichen Genpool dadurch verbessern, dass sie ihr eigenes Leben als ultimatives Opfer darbringen. Gewinner des Darwin Awards eliminieren sich selbst auf außergewöhnlich idiotische Weise und erhöhen dadurch die Chancen eines langfristigen Überlebens unserer Spezies."

Die Kriterien zur Awardvergabe sind dabei folgende:
  1. Der Preisträger muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder unfruchtbar werden.
  2. Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung der Situation vorliegen.
  3. Der Preisträger muss sein Ausscheiden selbst verschuldet haben.
  4. Der Preisträger muss zurechnungsfähig (aber nicht unbedingt nüchtern) sein. Kleinkinder sind ausgeschlossen.
  5. Das Ereignis muss nachweislich stattgefunden haben.

Makaber ist dieser Preis schon, aber angesichts der Preisträger und ihren Hintergrundgeschichten kann man nur noch den Kopf schütteln und insgeheim doch froh sein, dass diese Menschen keine Kinder haben.
Beispiel gefällig?
Matthew David Hubal starb in dem Wintersportparadies Mammoth Lake in Amerika Er hatte ein Kunststoffpolster von einem Mast des Skilifts entfernt und war darauf den Berg heruntergerutscht. Auf dem Weg nach unten kam er von der Strecke ab und prallte gegen einen Mast des Skiliftes. Durch den Aufprall starb Matt sofort. Das ist sicher ein tragischer Unfall, doch könnte man ihn durchaus unter der Kategorie Ironie des Schicksals verbuchen, traf er doch just den Masten, den er seiner Polsterung beraubt hatte.

2006 wurde ein Mann in Leicester tot aufgefunden, der durch Messerstiche verursacht wurde. Die Polizei stand vor einem Rätsel. Die Stichwunden schien sich der Mann selbst beigebracht zu haben jedoch hatte er zuvor nie suizidale Tendenzen gehabt. Ein Verhör mit der Ehefrau des Opfers brachte Licht in die Sache. Sie erzählte der Polizei, dass sich ihr Mann gefragt habe, ob seine neue Jacke stichsicher sei. War sie aber offensichtlich nicht.

Zu Recht waren beide Geschichten wohl heiße Anwärter um den Darwin-Award

Zum Schluss sei allen gewünscht, dass sie nie einen der obigen Preise erhalten.
Aber die Leser dieses Blogs sind jetzt ja zumindest darüber aufgeklärt, was Dummheit für Folgen haben kann: Entweder Reichtum, oder ewiger Ruhm als Gewinner des Darwin-Awards.

Fragwürdige Preise

Wenn man von fragwürdigen Preisen hört, fallen einem wohl zunächst die aktuellen Spritpreise ein. Keiner mag so recht glauben, dass es immer pünktlich zur Hauptferienzeit irgendwo auf der Welt so einen Vorfall gibt, dass die Konzerne ihren Treibstoff zu höheren Preisen verkaufen müssen.

Aber von solchen Preisen soll hier nicht die Rede sein, eher von Auszeichnungen, auch wenn man so manche Auszeichnungen gar nicht haben möchte.
Berühmtestes Beispiel für so eine "Auszeichnung" ist wohl die "Goldene Himbeere" die in Hollywood jedes Jahr an die schlechtesten Schauspieler vergeben werden. Zu den bekanntesten Preisträgern gehören wohl John Travolta und Madonna, die mit 5 Auszeichnungen die bisherige Rekordhalterin ist.

Stella Liebeck ist auch eine Preisträgerin und nach ihr wurde sogar ein weiterer Zweifelhafter Peis, der Stella-Award, benannt.
Stella Liebeck hatte sich 1992 einen Becher Kaffee bei McDonalds bestellt. Als sie ihn verschüttete, zog sie sich an dem Heißgetränk Verbrennungen dritten Grades zu. Für Frau Liebeck Grund genug einen Schadensersatzprozess anzustrengen den sie auch gewann. Ihr wurden 480.000 $ Schadensersatz und 160.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Danach gingen beide Parteien in Berufung und in der nächsten Instanz einigte man sich daraufhin auf insgesamt 4,5 Mio $. Die Anwälte der Kläger konnten beweisen, dass McDonalds den Kaffee wissentlich und mit voller Absicht bei hohen Temperaturen brühte und es zuvor ebenso schon Menschen gab, die sich an heißem Kaffee verbrüht hatten. Seit diesem Tag ist auf allen McDonalds- Kaffeebechern die Aufschrift "Vorsicht heiß!" zu lesen.

Der Stella-Award wird seitdem, ganz in Tradition der Namensgeberin, an Personen, die besonders skurille Schadensersatzprozesse angestrengt haben vergeben.

Das amerikanische Rechtssystem bietet bei Schadensersatzforderungen den Klägern derartig viel Raum, dass auch der folgende Fall nich weiter verwundern dürfte:
Michelle Knepper wollte sich Fett absaugen lassen und suchte deshalb im Telefonbuch nach einem passenden Arzt und fand dort die Anzeige eines Dermatologen. Da dieser Arzt, in Hinsicht auf plastische Chirurgie, fachlich nicht genügend ausgebildet war kam es zu Komplikationen.
Klarer Fall. Knepper verklagte daraufhin die Telefongesellschaft, die das Telefonbuch herausgegegen hatte auf Schadensersatz und bekam Recht. Ihr wurden 1,2 Millionen Dollar zugesprochen. Zusätzlich erhielt ihr Ehemann 375.000 Dollar, da Frau Knepper während der Zeit im Krankenhaus ihren ehelichen Pflichten nicht nachkommen konnte.


Wer den Stella-Award bekommt, kann sich ja noch ob seiner hinterlistigen Schläue freuen und sich mit dem erklagten Geld ein schönes Leben machen, wem aber die fragwürdige Ehre des Darwin- Awards zuteil wird, der ist entweder tot oder unfruchtbar geworden denn der Darwin- Award ehrt die Menschen
"[...], die den menschlichen Genpool dadurch verbessern, dass sie ihr eigenes Leben als ultimatives Opfer darbringen. Gewinner des Darwin Awards eliminieren sich selbst auf außergewöhnlich idiotische Weise und erhöhen dadurch die Chancen eines langfristigen Überlebens unserer Spezies."

Die Kriterien zur Awardvergabe sind dabei folgende:
  1. Der Preisträger muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder unfruchtbar werden.
  2. Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung der Situation vorliegen.
  3. Der Preisträger muss sein Ausscheiden selbst verschuldet haben.
  4. Der Preisträger muss zurechnungsfähig (aber nicht unbedingt nüchtern) sein. Kleinkinder sind ausgeschlossen.
  5. Das Ereignis muss nachweislich stattgefunden haben.

Makaber ist dieser Preis schon, aber angesichts der Preisträger und ihren Hintergrundgeschichten kann man nur noch den Kopf schütteln und insgeheim doch froh sein, dass diese Menschen keine Kinder haben.
Beispiel gefällig?
Matthew David Hubal starb in dem Wintersportparadies Mammoth Lake in Amerika Er hatte ein Kunststoffpolster von einem Mast des Skilifts entfernt und war darauf den Berg heruntergerutscht. Auf dem Weg nach unten kam er von der Strecke ab und prallte gegen einen Mast des Skiliftes. Durch den Aufprall starb Matt sofort. Das ist sicher ein tragischer Unfall, doch könnte man ihn durchaus unter der Kategorie Ironie des Schicksals verbuchen, traf er doch just den Masten, den er seiner Polsterung beraubt hatte.

2006 wurde ein Mann in Leicester tot aufgefunden, der durch Messerstiche verursacht wurde. Die Polizei stand vor einem Rätsel. Die Stichwunden schien sich der Mann selbst beigebracht zu haben jedoch hatte er zuvor nie suizidale Tendenzen gehabt. Ein Verhör mit der Ehefrau des Opfers brachte Licht in die Sache. Sie erzählte der Polizei, dass sich ihr Mann gefragt habe, ob seine neue Jacke stichsicher sei. War sie aber offensichtlich nicht.

Zu Recht waren beide Geschichten wohl heiße Anwärter um den Darwin-Award

Zum Schluss sei allen gewünscht, dass sie nie einen der obigen Preise erhalten.
Aber die Leser dieses Blogs sind jetzt ja zumindest darüber aufgeklärt, was Dummheit für Folgen haben kann: Entweder Reichtum, oder ewiger Ruhm als Gewinner des Darwin-Awards.

Die hellelfenbeinenen Engel

Frühmorgens nach einer durchfeierten Nacht. Man ist eindeutig zu betrunken um Fahrrad, geschweige denn Auto zu fahren.
Keine Mitfahrgelegenheit zur Hand weil alle Freunde in eine andere Richtung müssen. Der letzte Bus ist auch schon weg.

In dieser Situation schauen die meisten einfach nochmal in ihren Geldbeutel und rufen danach die hellelfenbeinenen Engel an.
Hellelfenbein nennt sich die Standardfarbe eines deutschen Taxis und zu jeder Tages- und Nachtzeit stehen sie bereit und holen einen zuverlässig ab. Schätzungsweise 53. 000 von ihnen gibt es in Deutschland und natürlich mindestens ebensoviele Taxifahrer. Unter ihnen gab es auch einige Berühmtheiten. So war Joschka Fischer, ehemaliger Außenminister genauso einmal Taxifahrer wie einige heutige Hollywoodgrößen. Kein Wunder, denn schließlich war der Beruf Taxifahrer lange Zeit besonders als Nebenjob beliebt.

Taxis gibt es natürlich nicht nur in Deutschland. Auf der ganzen Welt sieht man sie, in den unterschiedlichsten Farben und Formen.
Früher hätten die deutschen Taxifahrer wohl "schwarze Engel" geheißen. Die jetzige Autofarbe ist nämlich erst seit Mitte der siebziger Jahre vorgeschrieben. Zuvor waren Taxis eben schwarz, was im Sommer wegen der Hitze allerdings erhebliche Probleme mit sich brachte.
Allein wegen der Hitze wechselte man zur jetzigen Farbe.
Schwarz sind auch die wohl bekanntesten Taxis der Welt , die Londoner Traditionstaxis, die so genannten Londoncabs. Was die meisten Touristen, die damit fahren nicht wissen: Nicht nur das Karosseriedesign erinnert an die traditionellen Kutschen, sondern auch das, was per Gesetz jedes Taxi an Bord haben muss.
Bis heute muss jedes Londoner Taxi einen Ballen Heu im Kofferraum mit sich führen. Das Gesetz stammt freilich noch aus der Zeit der Pferdekutschen und dementsprechend sind die Ballen heute meist etwas kleiner. Handtaschentauglich.

Neben den gängigen Formen von Personenbeförderern gibt es auch viele, eher skurrile Taxitypen.
So gibt es Taxis nur für Schwule ( "Tuxi" in Köln), Bürotaxis in denen ein Laptop und ein Handy zur Verfügung stehen und Karaoketaxis (nicht nur) für singwütige Finnen in Helsinki, Schampus inklusive.


Auch Länderübergreifend kann man mit dem Taxi fahren. Wenn man entsprechend Geld hat natürlich. Insgeheim ist es wohl aber der Traum jedes Taxifahrers, dass bei ihnen einmal ein Fahrgast einsteigt, der eine besonders lange Strecke fahren will. Taxifahrten von München nach Paris können dann schon einmal vorkommen, oder nach Moskau, wenn ein neureicher Russe seinen Flug verpasst hat.
Eine Strecke von ca. 2240 km von München nach Moskau ist aber nichts im Vergleich zu der Entfernung die
Carlos Arrese, Jeremy Levine und Mark Aylett im Taxi zurücklegten. Sie starteten am 3. Juni in London und kamen nach 34.908 Kilometern am 17. Oktober 1994 in Kapstadt, Südafrika an. Der Preis für die Fahrt betrug am Ende über 64.500 US-$. Dafür gabs allerdings auch einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.


Eine unvergessliche Taxifahrt hat 2008 auch eine Stradivari-Geige absolviert. Ein Musiker hatte das ca. 2,5 Millionen € teure Stück in New York Morgens auf dem Rücksitz vergessen. Erst am Nachmittag am Flughafen bemerkte der Taxifahrer seinen millionenschweren Fahrgast und rief die Taxizentrale über Funk. Kurze Zeit später traf der völlig aufgelöste Besitzer der Geige am Taxistand ein und bedankte sich unter Tränen für das Wiederauftauchen seines geliebten Arbeitsinstruments.

Wie gesagt Taxifahrer sind meistens zuverlässig.
Hoffentlich bleiben der Welt also ihre Taxifahrer. Ob man im
Karaoketaxi abfeiern, bis nach Kapstadt oder Morgens um 4 Uhr einfach nur nach Hause fahren will ...

Der große Knall

Vor kurzer Zeit jährte sich ein Ereignis, das bis heute die Welt beschäftigt, zum 100. Mal.

Anfang Juli 1908 gab es in Europa ein Phänomen, wie es die Welt noch nicht erlebt hatte.
Bewohner von London konnten um Mitternacht im Freien ohne zusätzliche Beleuchtung bequem Zeitung lesen.
Die Nächte waren fast taghell. Viele Menschen alarmierten die Polizei weil sie glaubten, ein Großbrand sei ausgebrochen.
Das Phänomen war in ganz Europa und einigen Teilen Asiens drei Nächte lang zu bestaunen.

Den hellen Nächten ging am 30. Juni eine große Erschütterung voraus die auf der ganzen Welt von Seismographen aufgezeichnet wurde. Das Epizentrum lag 60° 53′ 9″ Nord, 101° 53′ 40″ Ost in einem Gebiet, das unter dem Namen Tunguska bekannt wurde.
Die Explosion hatte so viel feinen Staub und Gase in die oberste Atmosphärenschicht geblasen, dass die Wolke das Sonnenlicht auf die Erde reflektierte wodurch es zu den hellen Nächten kam.

Noch heute gibt das Tunguska- Ereignis der Wissenschaft viele Rätsel auf.
Die gängigste Theorie ist die, dass ein Komet oder Meteorit in die Erdatmosphäre eingedrungen und aufgrund der Reibungshitze in 14 bis 6 km Höhe explodiert sein muss.
Die Explosion hatte dann die Sprengkraft von 1000 Hiroshima-Bomben, was sich auf ein Waldgebiet von der Größe des Saarlandes verheerend auswirkte.
Das Erschreckende an der Himmelskörper-Theorie ist aber vor allem, wie knapp die ganze Sache ausging. Wäre der Meteorit nämlich einige Stunden später eingeschlagen, hätte sich die Erde inzwischen weiter gedreht, sodass der Einschlagspunkt genau St. Petersburg getroffen hätte. Eine Stunde später wäre Helsinki von der Landkarte verschwunden, eine weitere Stunde danach wäre Oslo betroffen gewesen.

Die Tatsache, dass man aber bis heute keine einzige Spur weder von einem Einschlagskrater noch von sonstigen meteoritischen Spuren gefunden hat, gibt bis heute Rätsel auf. Selbst gut ausgerüstete Forscherteams konnten bis heute, auch mit den modernsten Geräten keinerlei Beweise für die Himmelskörper- Theorie finden.
Dies gibt, neben den berichteten seltsamen Ereignissen wie rotierenden Kompassnadeln und Massenpsychosen, vielen so genannten Experten und Verschwörungstheoretikern Anlass, sich in vielen verschiedenen Erklärungsmodellen zu verklausulieren.
Hier einige der Unterhaltsamsten:

Da das Zerstörungsmuster von Tunguska genau dem von Hiroshima entspricht, glauben viele, dass bereits um die Jahrhundertwende ein Team von deutschen und russischen Wissenschaftlern in Sibirien an einer Atombombe gebastelt hatte. Als während eines Versuches bei Wanawara nicht nur die Explosion größer war als erwartet, sondern auch das gesamte Forscherteam dabei draufging verloren Kaiser Wilhelm II. und sein Cousin Zar Nikolaus II. an dem Projekt das Interesse.

Eine weitere Theorie besagt, dass die Explosion durch ein Raumschiff der Dropa ausgelöst wurde. Es geht die Legende, dass im Bergland im Nordwesten von China einige Höhlen gefunden wurden, die den Eindruck erweckten, als ob sie mit großer Hitze in den Fels gebrannt worden wären. In diesen Höhlen entdeckte man einige Grabstätten in denen ca. 130cm große Wesen bestattet waren. Diese Wesen hatten schriftliche Zeugnisse davon hinterlassen, dass sie die Nachkommen einer außerirdischen Rasse, der Dropa, sind die vor 12 000 Jahren auf der Erde Schiffbruch erlitten hatten. Die Tunguska-Explosion geht auf eine Rettungsaktion der Dropa zurück die die Schiffbrüchigen nach 12 000 Jahren zurückholen wollten. Leider sind die Dropa nicht nur etwas langsam mit ihren Rettungsaktionen, sondern anscheinend auch unfähig für die Landung auf der Erde geeignete Raumschiffe zu bauen. Den irdischen Dropa bleibt nun nichts anderes übrig als weitere 12 000 Jahre auf ihre Rettung zu warten.

Mit außerirdischen Aktivitäten hat auch folgende Erklärung zu tun:
Am 27. August 1883 explodierte der Vulkan Krakatau in Niederländisch-Indien (heute: Indonesien). Außerirdische aus dem Sternbild Schwan deuteten dies als den, recht stümperhaften Versuch einer unterentwickelten Gesellschaft mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Freudig suchten sie nach einer Antwortmöglichkeit die der Sache auch gerecht werden würde.
Und sie fanden sie: Die Extraterrestrischen schickten einen starken Laserstrahl zur Erde, der zufällig in Sibirien traf.
Die Menschheit hat diese Botschaft leider bis heute nicht verstanden. Im Sternbild Schwan warten jetzt bestimmt einige Außerirdische gerade sehnsüchtig auf unserer Nachricht.


Eine völlig natürliche Erklärung bietet jedoch die Theorie der Mückenexplosion.
Im Sommer tauen die obersten Schichten des Permafrostbodens in der sibirischen Steppe auf. Das ganze Gebiet um Tunguska verwandelt sich dann in eine riesige Sumpflandschaft. 1908 hat sich in den Sümpfen der Tunguska-Region ein Mückenschwarm von noch nie dagewesener Größe zusammengetan und sich durch die Zusammenballung so erhitzt, dass er explodierte. Deshalb gab es ja auch keine Spuren von Rückständen, denn wer kommt schon darauf, dass die Insekten, die da am Boden liegen Schuld an dem Schlamassel waren.


Wer jetzt auch auf den Geschmack gekommen ist, neue Theorien auszubrüten, der sollte sich vorher noch einen Energydrink zuführen um die Denkleistung zu erhöhen. Am besten dafür geeignet scheint ein Energydrink namens "Tunguska Blast" zu sein der damit wirbt, dass er Extrakte von Kräutern aus der Tunguska-Region enthält.
Entsprechend der Kraft der Explosion von 1908 reißt das Getränk allerdings auch ziemlich große Löcher ins Portmonee: Eine Flasche davon kostet mehr als 50 US$.
Na denn Prost!


Der große Knall

Vor kurzer Zeit jährte sich ein Ereignis, das bis heute die Welt beschäftigt, zum 100. Mal.

Anfang Juli 1908 gab es in Europa ein Phänomen, wie es die Welt noch nicht erlebt hatte.
Bewohner von London konnten um Mitternacht im Freien ohne zusätzliche Beleuchtung bequem Zeitung lesen.
Die Nächte waren fast taghell. Viele Menschen alarmierten die Polizei weil sie glaubten, ein Großbrand sei ausgebrochen.
Das Phänomen war in ganz Europa und einigen Teilen Asiens drei Nächte lang zu bestaunen.

Den hellen Nächten ging am 30. Juni eine große Erschütterung voraus die auf der ganzen Welt von Seismographen aufgezeichnet wurde. Das Epizentrum lag 60° 53′ 9″ Nord, 101° 53′ 40″ Ost in einem Gebiet, das unter dem Namen Tunguska bekannt wurde.
Die Explosion hatte so viel feinen Staub und Gase in die oberste Atmosphärenschicht geblasen, dass die Wolke das Sonnenlicht auf die Erde reflektierte wodurch es zu den hellen Nächten kam.

Noch heute gibt das Tunguska- Ereignis der Wissenschaft viele Rätsel auf.
Die gängigste Theorie ist die, dass ein Komet oder Meteorit in die Erdatmosphäre eingedrungen und aufgrund der Reibungshitze in 14 bis 6 km Höhe explodiert sein muss.
Die Explosion hatte dann die Sprengkraft von 1000 Hiroshima-Bomben, was sich auf ein Waldgebiet von der Größe des Saarlandes verheerend auswirkte.
Das Erschreckende an der Himmelskörper-Theorie ist aber vor allem, wie knapp die ganze Sache ausging. Wäre der Meteorit nämlich einige Stunden später eingeschlagen, hätte sich die Erde inzwischen weiter gedreht, sodass der Einschlagspunkt genau St. Petersburg getroffen hätte. Eine Stunde später wäre Helsinki von der Landkarte verschwunden, eine weitere Stunde danach wäre Oslo betroffen gewesen.

Die Tatsache, dass man aber bis heute keine einzige Spur weder von einem Einschlagskrater noch von sonstigen meteoritischen Spuren gefunden hat, gibt bis heute Rätsel auf. Selbst gut ausgerüstete Forscherteams konnten bis heute, auch mit den modernsten Geräten keinerlei Beweise für die Himmelskörper- Theorie finden.
Dies gibt, neben den berichteten seltsamen Ereignissen wie rotierenden Kompassnadeln und Massenpsychosen, vielen so genannten Experten und Verschwörungstheoretikern Anlass, sich in vielen verschiedenen Erklärungsmodellen zu verklausulieren.
Hier einige der Unterhaltsamsten:

Da das Zerstörungsmuster von Tunguska genau dem von Hiroshima entspricht, glauben viele, dass bereits um die Jahrhundertwende ein Team von deutschen und russischen Wissenschaftlern in Sibirien an einer Atombombe gebastelt hatte. Als während eines Versuches bei Wanawara nicht nur die Explosion größer war als erwartet, sondern auch das gesamte Forscherteam dabei draufging verloren Kaiser Wilhelm II. und sein Cousin Zar Nikolaus II. an dem Projekt das Interesse.

Eine weitere Theorie besagt, dass die Explosion durch ein Raumschiff der Dropa ausgelöst wurde. Es geht die Legende, dass im Bergland im Nordwesten von China einige Höhlen gefunden wurden, die den Eindruck erweckten, als ob sie mit großer Hitze in den Fels gebrannt worden wären. In diesen Höhlen entdeckte man einige Grabstätten in denen ca. 130cm große Wesen bestattet waren. Diese Wesen hatten schriftliche Zeugnisse davon hinterlassen, dass sie die Nachkommen einer außerirdischen Rasse, der Dropa, sind die vor 12 000 Jahren auf der Erde Schiffbruch erlitten hatten. Die Tunguska-Explosion geht auf eine Rettungsaktion der Dropa zurück die die Schiffbrüchigen nach 12 000 Jahren zurückholen wollten. Leider sind die Dropa nicht nur etwas langsam mit ihren Rettungsaktionen, sondern anscheinend auch unfähig für die Landung auf der Erde geeignete Raumschiffe zu bauen. Den irdischen Dropa bleibt nun nichts anderes übrig als weitere 12 000 Jahre auf ihre Rettung zu warten.

Mit außerirdischen Aktivitäten hat auch folgende Erklärung zu tun:
Am 27. August 1883 explodierte der Vulkan Krakatau in Niederländisch-Indien (heute: Indonesien). Außerirdische aus dem Sternbild Schwan deuteten dies als den, recht stümperhaften Versuch einer unterentwickelten Gesellschaft mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Freudig suchten sie nach einer Antwortmöglichkeit die der Sache auch gerecht werden würde.
Und sie fanden sie: Die Extraterrestrischen schickten einen starken Laserstrahl zur Erde, der zufällig in Sibirien traf.
Die Menschheit hat diese Botschaft leider bis heute nicht verstanden. Im Sternbild Schwan warten jetzt bestimmt einige Außerirdische gerade sehnsüchtig auf unserer Nachricht.


Eine völlig natürliche Erklärung bietet jedoch die Theorie der Mückenexplosion.
Im Sommer tauen die obersten Schichten des Permafrostbodens in der sibirischen Steppe auf. Das ganze Gebiet um Tunguska verwandelt sich dann in eine riesige Sumpflandschaft. 1908 hat sich in den Sümpfen der Tunguska-Region ein Mückenschwarm von noch nie dagewesener Größe zusammengetan und sich durch die Zusammenballung so erhitzt, dass er explodierte. Deshalb gab es ja auch keine Spuren von Rückständen, denn wer kommt schon darauf, dass die Insekten, die da am Boden liegen Schuld an dem Schlamassel waren.


Wer jetzt auch auf den Geschmack gekommen ist, neue Theorien auszubrüten, der sollte sich vorher noch einen Energydrink zuführen um die Denkleistung zu erhöhen. Am besten dafür geeignet scheint ein Energydrink namens "Tunguska Blast" zu sein der damit wirbt, dass er Extrakte von Kräutern aus der Tunguska-Region enthält.
Entsprechend der Kraft der Explosion von 1908 reißt das Getränk allerdings auch ziemlich große Löcher ins Portmonee: Eine Flasche davon kostet mehr als 50 US$.
Na denn Prost!


Babel

"Ke nako Mang?" "Metsotso e mashome a meraro ka mora hora ya leshome le motso e mong"

Die ersten Sätze dieses Blogeintrags spiegeln eine Unterhaltung wieder, wie sie vielleich irgendwo im südafrikanischen Buschland stattfinden könnte. Die kurze und knackige Übersetzung des Wortwirrwars lautet:

"Wieviel Uhr ist es?" "Halb elf."

Warum es sich die Sprache Sesotho mit Uhrzeiten, generell Zahlenangaben, so schwer macht bleibt ein Rätsel. Sogar beim einfachen Wunsch "Alles Gute zum Geburtstag!" bleibt es nicht bei vier Worten:
"Ke ho lakaletsa letsatsi le monate la tswalo!"
Lernern dieser Sprache sei hiermit Bedauern ausgedrückt aber falls man im afrikanischen Busch jemandem begegnet, der gerade Geburtstag hat, kann man diesen Satz ja mal anbringen.


Nach der Bibel wollten die Menschen zu Babel einen Turm bauen, so hoch, bis dass er Gott erreicht und an den Himmel stößt. Als Zeichen der menschlichen Überlegenheit.
Was daraus geworden ist, dürften die meisten Deutschen wissen: Gott bestrafte die Menschen für ihren Größenwahn und strafte sie mit einem Sprachwirrwar. Keiner konnte den anderen mehr verstehen.
So ist es bis heute geblieben und trotz unserer Übersetzer hält die Sprache den Menschen noch so einige Stolpersteine bereit.
Selbst das Wort Babel ist in der hebräischen Fassung der Bibel ein Wortspiel, das "Gebrabbel" oder "Geplapper" bedeutet. Doch hier fängt das Missverständnis schon an. Das Ursprungswort für Babel ist das griechische Babylon, welches sich wiederum vom Akkadischen "bāb-ilim" (= Tor Gottes) ableitet.

Wie man sieht, kommen viele Missverständnisse allein durch Übersetzungsfehler zustande. Aktuell zur Fußball-EM ist wohl folgendes Beispiel ganz passend:
In England will der Wirt einer Sportsbar auf einem Schild die Fußballanhänger aus aller Welt Willkommen heißen. Dazu besorgt er sich ein paar Wörterbücher und macht sich ans Übersetzen.
Das Ergebnis war besonders für deutschsprachige Touristen ganz interessant denn auf dem Schild stand in großen Lettern: "Fußball-Ventilatoren aus aller Welt, herzlich Willkommen!"
Es ist ja auch klar, dass ein anständiges Wörterbuch das englische "fan" mit "Ventilator" angibt denn das bedeutet es ja auch schließlich. Es sei denn man meint damit die abgekürzte Form von "fanatic".

Im Buch "Per Anhalter durch die Galaxis" (von Douglas Adams) haben es die Protagonisten einfacher. Ihnen erleichtert ein Gehirnparasit, der sogenannte Babelfisch, die Kommunikation mit fremden Welten. Er ist für den Befallenen völlig ungefährlich und übersetzt einfach das, was das ausserirdische Gegenüber so von sich gibt in, für den Träger des Babelfisches verständliche Sprache.
Den Babelfisch als parasitären Organismus gibt es leider nur in der Phantasie des Douglas Adams jedoch gibt es bereits eine Software, die Babel Fish heißt und übersetzen kann. "Können" ist hierbei jedoch ein recht dehnbarer Begriff. Auf dieser Seite http://tashian.com/multibabel/ kann man sich einen Text durch mehrere Instanzen hin und her übersetzen lassen und staunen was dabei heraus kommt.

Es handelt sich um ein Mitglied auf, dass der minderwertigen ein Blog von der
Korrespondenz der Kante, so wird deutlich, wer sich
especcially mit Ihnen, den Zeitraum des Inneren des Zeugen
drehte es innerhalb der Software ist dumm, dass die Fehler der
Zeugen. Queest, dass die erforderlichen zum Morgen Legende?

Habt ihr verstanden?
Naja, dann halt doch der Originaltext.
Bitteschön:
So, das ist nun das Ende des heutigen Blogeintrags. Hoffentlich fallt ihr nicht auf diese dummen Fehler in übersetzten Texten herein. Besonders solche Texte, die von irgendeiner Software übersetzt wurden.
Habt ihr das verstanden?

Jetzt aber.


Turmbau zu Babel