Sonntag, 13. Juli 2008

Friede, Freude, Eierkuchen

Der erste Juli ist nicht nur der Geburtstag von Lady Di, der Jahrestag der Schlacht von Gettysburg sondern auch ein wichtiges Datum für Rave und Technofreunde.
Heute vor 19 Jahren fand die erste Loveparade in Berlin statt.

Diese "Liebesparade" hat bis heute über elf Millionen Tanzwütige angelockt, so viel wie keine andere vergleichbare Veranstaltung.
Die Anfänge waren 1989 jedoch eher bescheiden. Nach einer durchzechten und durchtanzten Nacht zum Geburtstag von Matthias Roeingh kam der, auch als Dr. Motte bekannte Discjockey auf die Idee, eine Parade durch Berlin zu veranstalten.
Am 1. Juli 1989 war es dann so weit. Die erste Loveparade zog über den Kürfürstendamm. Sie war als Demonstration angemeldet und lief unter dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen".
Die Teilnehmerzahl beschränkte sich damals noch auf 150, eine Musikanlage, einen Generator und einen alten VW-Bus.

Aus der wahrhaften "Schnapsidee" Roeinghs wurde in den nächsten Jahren eine immer größere Veranstaltung mit steigenden Besucherzahlen. Der Gipfel wurde 1999 mit 1,5 Mio. Teilnehmern erreicht. Das sind mehr als beim Empfang der deutschen Nationalmannschaft nach der WM 2006.

Leider machte die Loveparade auch immer wieder negative Schlagzeilen. Im Polizeibericht über die Veranstaltung tauchen neben den Rekordbesucherzahlen auch immer wieder Drogen auf. 2002 wurden zum Beispiel über 2200 Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt. Auch der Tod einer 18-Jährigen wird mit der Droge in Verbindung gebracht.

Allein 2002 haben Dealer mit der Loveparade schätzungsweise 25 Millionen Euro eingenommen und das an einem einzigen Tag.


Dr. Motte hat sich inzwischen von der Loveparade distanziert und hat sogar auf der sogenannten "Fuckparade", der Gegendemonstration zur Loveparade eine Rede gehalten.

Die Fuckparade findet bis heute in Berlin statt, während die Loveparade in den Ruhrpott umgesiedelt ist.

Ob aber jemals wieder Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den beiden Demonstrationen herrschen wird, bleibt fraglich.
Doch auch wenn das mit dem Frieden und der Freude nicht ganz klappen mag, bleibt den Techno-Liebhabern am Ende doch der leckere Eierkuchen.

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